Heimische NGOs und Initiativen für Schutz aller Flüchtlinge

Über 90 NGOs, Initiativen und Menschen aus der Zivilgesellschaft verlangen in einem offenen Brief von der Regierung den Schutz aller Ukraine-Flüchtlinge.

Darin fordert die Plattform für menschliche Asylpolitik Gleichbehandlung und den Schutz aller aus der Ukraine geflüchteten Menschen und warnt vor einem Zweiklassenasylsystem. Den Brief mit dem Titel „Krieg ist Krieg. Mensch ist Mensch“ haben Vertreter und Vertreterinnen heute bei einer Pressekonferenz vorgestellt.

Mehr als 5.000 Menschen hätten den Brief über Nacht unterzeichnet, so Philine Dressler, Campaignerin der Plattform „#aufstehen“, über die der Brief unterzeichnet werden kann. „Bomben machen keinen Unterschied, egal welchen Pass oder welche Hautfarbe eine Person hat. Für die Menschen am Bahnhof ist das selbstverständlich, für die Regierung leider nicht“, so Dressler.

Gleichbehandlung aller Geflüchteten gefordert

Derzeit würden „People of Color“ aus Bussen gezerrt, weil weiße Menschen bei der Flucht Vorrang hätten, berichtete Noomi Anyanwu, Sprecherin des Black-Voices-Volksbegehrens. „Wir sehen momentan, wie Unterstützung und Solidarität der Zivilgesellschaft aussehen kann, aber wo bleibt diese Unterstützung der Politik?“, so Anyanwu.

Konkret fordert der offene Brief die Gleichbehandlung aller aus der Ukraine Geflüchteten unabhängig von Herkunft, Pass, Hautfarbe, sexueller Orientierung und Gender-Identität, die Ausweitung des temporären Schutzes auf alle aus der Ukraine Flüchtenden, auch Drittstaatsangehörige und Studierende, die Sicherstellung von medizinischer und psychologischer Versorgung, Zugang zu Mindestsicherung, Arbeitsmarkt, Gesundheitswesen, Schulen und Universitäten sowie eine Bleibeperspektive über den temporären Schutz hinweg.