Ausländerinnen verdienen schlechter und sind häufiger arbeitslos

Während das Bildungsniveau von Frauen mit Migrationshintergrund steigt, sind sie öfter arbeitslos und verdienen weniger als Österreicherinnen – diese Zahlen hat der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) heute nach dem Internationalen Frauentag veröffentlicht.

Österreicherinnen verdienten 2019 rund 22.800 Euro, Ausländerinnen 18.500 Euro. Auch bei der Arbeitslosigkeit schnitten sie schlechter ab: Diese lag für Ausländerinnen 2020 bei 16,8 Prozent, für Österreicherinnen bei acht Prozent.

Am Jahresbeginn 2021 war laut ÖIF ein Fünftel der weiblichen Gesamtbevölkerung im Ausland geboren – das sind rund 917.900 Frauen. Diese Zahl stieg seit 2020, damals waren es noch 902.100 Frauen. 49 Prozent von ihnen wurden in EU- oder EFTA-Staaten geboren, 51 Prozent in Drittstaaten. Am häufigsten lag ihr Geburtsort in Deutschland, gefolgt von Bosnien-Herzegowina, der Türkei, Serbien und Rumänien.

Meiste Migrantinnen aus EU-Raum

Die Nettozuwanderung nach Österreich kam 2020 auf ein Plus von 19.300 Frauen. Die meisten Migrantinnen aus dem EU-Raum kamen 2020 ebenfalls aus Deutschland (plus 4.500), danach folgten Rumänien (plus 3.100) und Kroatien (plus 1.900). Bei den Drittstaaten findet sich Serbien (plus 2.400) an der Spitze der Einwanderungsländer wieder, danach rangieren Bosnien-Herzegowina (plus 1.500) und die Russische Föderation (plus 1.000).

Anstieg bei Bildungsniveau

Im Schuljahr 2019/2020 hatten 27 Prozent der Schülerinnen eine andere Umgangssprache als Deutsch. Besonders hoch war dieser Prozentsatz bei Sonderschulen (40 Prozent), Polytechnischen Schulen (38 Prozent) und Neuen Mittelschulen (33 Prozent).

Das Bildungsniveau stieg in den vergangene Jahrzehnten sowohl bei Österreicherinnen als auch bei Ausländerinnen. Während 1971 noch 70 Prozent der Österreicherinnen und 73 Prozent der Ausländerinnen lediglich einen Pflichtschulabschluss hatten, waren es 2020 nur noch rund 13 bzw. 25 Prozent.

Gleichzeitig stieg in diesem Zeitraum die Zahl der Uniabschlüsse von knapp einem auf 21 Prozent bei den Österreicherinnen bzw. von etwa drei Prozent auf 29 bei Ausländerinnen. Mit einem Anteil von 60 Prozent sind Frauen mit Migrationshintergrund seltener erwerbstätig als Österreicherinnen.

Unterschiede gibt es auch in der Gesundheitsversorgung: 70 Prozent der Frauen mit Migrationshintergrund nehmen Früherkennungs- und Gesundheitsleistungen in Anspruch, im Vergleich zu 76 Prozent der Frauen ohne Migrationshintergrund.

Ausländerinnen bekommen auch mehr Kinder, nämlich 1,76 pro Frau. Österreicherinnen bekommen durchschnittlich 1,35 Kinder. Besonders hoch ist die Geburtenrate unter Syrerinnen (3,44), Kosovarinnen (2,78) und Afghaninnen (2,54).