EZB berät über künftigen geldpolitischen Kurs

Überschattet vom Krieg in der Ukraine muss die Europäische Zentralbank (EZB) heute ihren Zinskurs abstecken. Die Währungshüter sehen sich wegen des Militärkonflikts mit neuen Gefahren für die Wirtschaft im Euro-Raum konfrontiert, die sich noch von der Krise erholt.

Die russische Invasion heizt zudem die Inflation weiter an, da Öl- und Gas-Preise im Zuge des Konflikts rasant steigen. Laut EZB-Chefökonom Philip Lane gilt es dennoch, nicht überhastet darauf zu reagieren.

Die Zentralbank fährt trotz hoher Inflation einen relativ lockeren Kurs, auch wenn die Anleihenzukäufe über das Pandemienotprogramm PEPP Ende des Monats auslaufen. Das kleinere Programm APP läuft jedoch in veränderter Form weiter.

Dessen Ende ist noch offen. Erst danach soll eine Zinswende folgen. Mit Spannung warten Fachleute darauf, ob die EZB an den Stellschrauben für die Käufe drehen und womöglich den Weg für eine Zinserhöhung im weiteren Jahresverlauf ebnen wird. Den geldpolitischen Schlüsselsatz dürfte die EZB einstweilen auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent belassen.