Ampel zeigt überall Verschlechterungen

Die breiten Öffnungen in Verbindung mit der neuen Omikron-Untervariante, die aktuell in Österreich dominiert, bringen die Coronavirus-Ampel wieder klar in den roten Bereich. Gingen die Zahlen in den vergangenen Wochen tendenziell leicht zurück, zeigt der 14-Tage-Trend nun wieder teils kräftig nach oben. Auch das Systemrisiko auf den Normalstationen ist im Steigen begriffen, geht aus dem Arbeitsdokument der zuständigen Kommission hervor.

Die Entwicklung ist gegenüber der Vorwoche ungünstig. War da Wien schon nahe daran, die Höchstrisikozone zu verlassen, sieht es nun wieder anders aus. Die Risikozahl, anhand der die Farbgebung bestimmt wird, ist überall nach oben gegangen.

Lag sie für das Bundesgebiet vor einer Woche noch bei 169, erreicht sie jetzt knapp 215. Um wenigstens in die zweithöchste Risikozone Orange zu kommen, dürfte sie 100 nicht überschreiten.

Wien bleibt klar bestes Bundesland und hat aktuell einen Wert von 122 der Risikozahl, die neben den reinen Infektionen auch Parameter wie Impfstatus und Alter der Patienten und Patientinnen berücksichtigt. Vergangene Woche lag der Wert bei 105.

Stabil Schlusslicht – diesmal mit einem Wert von 363 – ist Tirol. Besonders stark war der Fallanstieg in den vergangenen beiden Wochen im Burgenland mit 22 Prozent, vergleichsweise am geringsten in der Bundeshauptstadt mit vier Prozent.

Ungünstige Entwicklung in Spitälern

Relativ ungünstig entwickelt sich die Situation auch auf den Normalstationen der Spitäler. Das Burgenland ist schon im zweistelligen Prozentbereich bei der CoV-spezifischen Belegung. Der Prozentsatz dürfte sich in den kommenden Wochen noch einmal um rund 50 Prozent auf 15 Prozent erhöhen.

In allen anderen Bundesländern dürften sich die Covid-19-Fälle in den Krankenhäusern ebenfalls häufen, auch auf den Intensivstationen, wenngleich dort in einem wohl verkraftbaren Ausmaß.

Die übrigen Parameter zeigen im Vergleich zu den Wochen davor kaum Auffälligkeiten. Weiter wird der größte Teil asymptomatischer Fälle in Wien entdeckt. Bei zwei von drei der festgestellten Infektionen in der Bundeshauptstadt gibt es keine typischen Symptome.

In keinem anderen Bundesland gibt es einen Wert, der über ein Drittel hinausgeht. Getestet wird auch wie üblich vornehmlich im Osten. In Wien kommen knapp 107.000 Tests auf 100.000 Einwohner. Relativ knapp dahinter folgen das Burgenland und Niederösterreich. Tirol, Salzburg und Vorarlberg sind die Schlusslichter dieses Rankings.

Klimek: Anstieg wegen Öffnungen

Die Entscheidung, die Impfpflicht auszusetzen, habe wenig mit der aktuellen CoV-Welle zu tun, sagte gestern Komplexitätsforscher Peter Klimek. „Die Impfpflicht war immer als Vorbereitung für den Herbst 2022 gedacht.“ Der aktuelle Anstieg sei auf die Öffnungen im Februar zurückzuführen.

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