Flüchtlinge aus Ukraine haben schwer Zugang zu Euro

Ukrainische Flüchtlinge kommen derzeit nur schwer an ausländische Währung. Der Umtausch von ukrainischen Griwna in Euro ist nur eingeschränkt möglich. Grund sei der „kriegswirtschaftliche Modus“, den die ukrainische Währung vor einigen Tagen ausgerufen habe, sagte Franz Rudorfer, Geschäftsführer der Bundessparte Bank und Versicherung der Wirtschaftskammer (WKO).

Durch diesen Modus seien der Handel mit der Währung und der Kurs ausgesetzt worden. „An einer Lösung des Problems wird gearbeitet“, so Rudorfer weiter. Die Banken seien bemüht zu helfen und würden auch ukrainische Währung noch in Euro tauschen, soweit es möglich sei.

Wie eine Lösung genau aussehen könnte, sei noch nicht geklärt. Das Problem sei aber kein rein österreichisches, auch in anderen Ländern gebe es Probleme mit dem Devisenwechsel mit ukrainischer Währung.

Wertlimit und Kontoeröffnung als Voraussetzung

Die Erste Bank bietet derzeit eine Wechselmöglichkeit für ukrainische Flüchtlinge an. Wer bei der Bank ein kostenloses Konto eröffne, könne Griwna „im Wert von 300 Euro pro Person umtauschen“, so die Bank. Das gelte bis auf Weiteres für Erste-Bank-Filialen. „Wir müssen uns an Compliance-Vorschriften halten, deshalb sind Wertlimit und Kontoeröffnung nötig“, hieß es in dem Statement.

„Es gab Gespräche mit der Nationalbank, da wir uns eine Regelung wünschen, wer uns wiederum die Währung abnimmt bzw. umtauscht.“ Mit der Regierung habe die Bank aber bisher keine direkten Gespräche geführt. Man versuche unbürokratisch zu helfen und Lösungen zu finden.

„Unbürokratische“ Lösung gefordert

Bei der Raiffeisen Bank International (RBI) arbeite man indessen gemeinsam mit den Raiffeisen-Landesbanken daran, den Umtausch zu ermöglichen. „Dieses Service wird in den kommenden Tagen bundesweit ausgerollt werden“, teilte die RBI mit.

Weiters könnten ukrainische Staatsbürger bereits in einem vereinfachten Prozess, bei dem nur ein Pass nötig sei, ein Konto bei einer Raiffeisen-Bank eröffnen. Das sei auch bei den Raiffeisen-Töchtern in der Slowakei, Rumänien, Tschechien, Ungarn, Bulgarien, Bosnien und Herzegowina und im Kosovo möglich.

SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch hatte in einer Aussendung gefordert, dass die Regierung gemeinsam mit den Banken eine „unkomplizierte und unbürokratische Lösung“ finden müsse. „Es geht hier um überschaubare Beträge, nicht um Geldwäsche“, so Muchitsch. Die Regierung solle nicht nur reden, sondern auch handeln.