Generalstabschef: Heer braucht sechs bis zehn Mrd. Euro

Das Bundesheer braucht in den nächsten zehn Jahren zwischen sechs und zehn Mrd. Euro, um alle für die Landesverteidigung benötigten Waffengattungen wieder instand zu setzen.

Es gebe beim Bundesheer „keinen Bereich, wo es keinen Modernisierungsbedarf gibt“, sagte Generalstabschef Robert Brieger im APA-Interview. Benötigt würden unter anderem Investitionen im Bereich der Infanterie, Flieger- und Drohnenabwehr und in aktive Luftraumüberwachung.

Der höchste Offizier hofft auf eine Anschubfinanzierung und eine Anhebung des Heeresbudgets auf ein Prozent des BIP und „über die Zeitleiste sogar darüber“. Derzeit liegt das Budget bei 2,7 Mrd. Euro. Ein Prozent wären 2,3 Mrd. bis 4,5 Mrd. Euro – je nach wirtschaftlicher Entwicklung.

Tanner: Zehn Milliarden wären schön

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) nannte in der Gratiszeitung „Heute“ auch erstmals eine Summe für benötigte Investitionen. „Zehn Milliarden mehr wären schön“, sagte sie.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der Oberbefehlshaber des Bundesheeres ist, bekräftigte in der ZIB2 gestern Abend, dass die Ausrüstung des Militärs unzureichend und mehr Geld nötig sei. „Wir müssen dieses Problem ernst nehmen.“

Der ehemalige Verteidigungsminister und FPÖ-Steiermark-Chef Mario Kunasek begrüßte heute den „ÖVP-Schwenk“ in der Frage der Wiedereinführung von verpflichtenden Milizübungen und damit eine Erhöhung der Dauer der Wehrpflicht auf die „bewährten“ acht Monate.