Entlastung bei Energiekosten: Forderungen reißen nicht ab

Der Reigen von Forderungen an die Regierung wegen der hohen Energiepreise ist auch heute nicht abgerissen. Die Wirtschaftskammer Steiermark und die AKOÖ verlangten eine temporäre Steuerentlastung für Treibstoffe, die Freiheitliche Wirtschaft eine volle Abzugsfähigkeit der Mineralölsteuer für Taxis, die SPÖ Energieeffizienzmaßnahmen und den Ausbau der Erneuerbaren und die Biogasbranche einen geeigneten Rechtsrahmen zum Ausbau der heimischen Grüngasproduktion.

WKO Steiermark: MÖSt temporär aussetzen

Die Mineralölsteuer (MÖSt) sollte temporär ausgesetzt werden, so WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk, denn allein damit würde der Literpreis um 40 Cent (Diesel) bzw. um 50 Cent (Benzin) sinken. Zudem plädierte er für eine vorübergehende Halbierung der Mehrwertsteuer auf Sprit.

Oberösterreichs AK-Präsident Andreas Stangl forderte von der Regierung „rasche politische Eingriffe, die verhindern, dass die Preise durch die Decken gehen“ – am besten eine befristete Senkung der Steuern und Abgaben auf Energie und Sprit, etwa eine Mehrwertsteuerhalbierung.

SPÖ Wien drängt auf Energieeffizienz und Erneuerbaren-Ausbau

Der Taxisprecher und Vizepräsident der Freiheitlichen Wirtschaft Wien, Thomas Kreutzinger, will eine volle steuerliche Abzugsfähigkeit der MÖSt für Taxis, wie es auch für Luft- und Schifffahrt sowie für Bauern möglich sei. Das sei nötig, um das Taxigewerbe als Verkehrsmittel zu erhalten.

Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) solle für Energieeffizienzmaßnahmen und den Ausbau der Erneuerbaren sorgen, so der SPÖ-Klubvorsitzende und Energiesprecher der SPÖ Wien, Josef Taucher. Die aktuelle Situation mit Russland zeige, wie wichtig es sei, energieautark zu leben.

Biogasverband möchte mit Grüngas durchstarten können

Der Kompost & Biogas Verband Österreich urgierte einen geeigneten Rechtsrahmen zum Ausbau der heimischen Grüngaserzeugung. Erneuerbare Gase wie Biomethan aus Biogas, Klärgas und Holzgas sowie Grüner Wasserstoff könnten mittelfristig den Gasbedarf zu einem Gutteil decken.

Der steirische Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher, auch Präsident des Biomasseverbandes, wünscht sich, dass die EU den „Green Deal“ zur Neugestaltung von Land- und Forstwirtschaft aussetzt. Denn diese Vereinbarung schränke die Produktion von Land- und Forstwirtschaft ein, heißt es in einer gemeinsamen Aussendung mit der EU-Abgeordneten Simone Schmiedtbauer (ÖVP).