Abgestürzte Drohne bei Zagreb
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Aus der Ukraine?

Drohne stürzt in Park in Zagreb

Ein mysteriöser Vorfall beschäftigt seit der Nacht auf Freitag Kroatien: In der Hauptstadt Zagreb stürzte eine Drohne in einen Park und hinterließ einen meterweiten Krater. Woher sie kam, ist nicht zu 100 Prozent klar, wahrscheinlich aber aus der Ukraine. Sicher ist: Der Typ ist einer aus Sowjetbeständen, das große Rätsel bleibt: Wie kam das Flugobjekt unbemerkt bis nach Zagreb?

Der Absturz verursachte laut Medienberichten von Freitagvormittag einen lauten Knall, weshalb Anrainerinnen und Anrainer den Polizeinotruf wählten. Verletzt wurde niemand, laut Polizei wurden nur geparkte Fahrzeuge beschädigt. Kroatiens Ministerpräsident Andrej Plenkovic bestätigte den mysteriösen Vorfall.

„Nach den uns vorliegenden Informationen handelt es sich um ein Flugzeug aus russischer Produktion“, sagte Plenkovic vor der kroatischen Presse. „Es ist uns nicht bekannt, ob es im Besitz der russischen oder der ukrainischen Armee war.“

Sowjetische Bauart

Das Fluggerät sei über Rumänien und Ungarn kommend in den kroatischen Luftraum eingedrungen. „Wir haben auch die ukrainische Seite kontaktiert, um zu erfahren, ob sie über Informationen darüber verfügt, wie das Flugzeug Zagreb erreicht hat“, führte Plenkovic weiter aus.

Drohne in Zagreb abgestürzt

Über einem Park der kroatischen Hauptstadt Zagreb ist eine Militärdrohne abgestürzt. Menschen wurden nach Polizeiangaben nicht verletzt. „Nach den uns vorliegenden Informationen handelt es sich um ein Fluggerät aus russischer Produktion“, so der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenkovic. Woher sie kam, ist nicht zu 100 Prozent klar, wahrscheinlich aber aus der Ukraine.

Laut kroatischen Medienberichten handelt es sich bei der Drohne um eine des Typs Tupolew M-141 („Strisch“, „Mauersegler“), die ab den 1970er Jahren von der sowjetischen Armee eingesetzt wurde. Es handelt sich dabei um eine Drohne zur Fernaufklärung mit einer Reichweite von rund 1.000 Kilometern.

Luftabwehr reagierte nicht

In der Zagreber Tageszeitung „Vecernji list“ hieß es am Freitag, dass sie aktuell nur noch von der ukrainischen Armee verwendet werde, es aber nicht ausgeschlossen sei, dass Russland einige Exemplare behalten habe. Wie mehrere andere Zeitungen auch stellte sich „Vecernji list“ die Frage, woher die „riesige“ Drohne kam und was sie in Zagreb machte.

Abgestürzte Drohne bei Zagreb
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Im Park blieb ein meterbreiter Krater

Die auflagenstärkste kroatische Boulevardzeitung „24 sata“ berichtete, die Drohne sei aus Ungarn kommend auf den Schirmen der Luftraumüberwachung aufgetaucht. Wieso sie nicht etwa abgeschossen wurde, sei unklar. Das Blatt zitierte aus einer Erklärung der Regierung, wonach das Fluggerät in rund 1.300 Meter Höhe mit einer Geschwindigkeit von etwa 700 Stundenkilometern von Osten nach Westen unterwegs gewesen sei.

Ein Loch und ein Fallschirm

Kroatiens Präsident Zoran Milanovic äußerste sich in einer Pressekonferenz, sprach von einem schwerwiegenden Vorfall und kündigte eine offizielle Untersuchung an. Die Kroatinnen und Kroaten müssten sich allerdings keine Sorgen machen, da es sich in keiner Weise um irgendeine Art von Angriff gehandelt habe. Die in der Presse aufgeworfene Frage, wieso die kroatische Luftabwehr nicht reagierte, konnte auch der Präsident nicht beantworten.

An der Absturzstelle im Jarun-Park im gleichnamigen südwestlichen Stadtteil hinterließ das abgestürzte Flugobjekt laut Medienberichten einen Krater von drei Meter Durchmesser und einem Meter Tiefe. Auf Fotos war ein Fallschirm, der in den Bäumen des Parks hängen blieb, zu sehen.