Abholzung im Amazonas auf höchstem Februar-Wert

Die Zerstörung des brasilianischen Amazonas-Regenwaldes hat weiter dramatisch zugenommen. Wie aus von der brasilianischen Weltraumbehörde Inpe gestern veröffentlichten Satellitendaten hervorging, wurden im Februar 199 Quadratkilometer Waldfläche vernichtet – so viel wie in keinem anderen Februar seit Beginn der Aufzeichnungen im August 2015. Im Vergleich zum Februar des Vorjahres nahm die Entwaldung um 62 Prozent zu.

„In den beiden ersten Monaten dieses Jahres hat es Abholzung in Rekordhöhe gegeben – 629 Quadratkilometer“, sagte der Greenpeace-Vertreter Romulo Batista. Aus Sicht der Umweltschützer sind die Zahlen für den Februar besonders dramatisch, weil dieser in die Regenzeit fällt. In diesem Zeitraum gibt es normalerweise weniger Abholzung.

Vernichtung nimmt zu

Der Amazonas-Regenwald ist für den Klimaschutz von zentraler Bedeutung – er gilt als „grüne Lunge“ der Erde. Unter dem ultrarechten brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro nahm die Vernichtung des Regenwaldes jedoch dramatisch zu.

Umwelt- und Klimaschützer machen dafür direkt die Politik Bolsonaros verantwortlich, dem sie eine Begünstigung illegaler Rodungen vorwerfen. Bolsonaro hatte schon im Wahlkampf angekündigt, das Amazonas-Gebiet stärker wirtschaftlich zu erschließen, und öffnete immer wieder Schutzgebiete für Landwirtschaft und Bergbau.

Der neue Februar-Rekord nährt Befürchtungen von Umweltschützern, dass die Abholzung im Amazonas-Regenwald im Gesamtjahr 2022 einen neuen Höchststand erreichen könnte. Bereits im vergangenen Jahr waren laut Inpe 13.235 Quadratkilometer zerstört worden – so viel wie zuletzt vor 15 Jahren.