Europa sieht Iran-Gespräche wegen Russland gefährdet

Deutschland, Frankreich und Großbritannien warnen wegen kurzfristig erhobener Forderungen Russlands vor einem Scheitern der Wiener Atomgespräche mit dem Iran. Niemand solle versuchen, die Verhandlungen auszunützen, um Zusicherungen zu erhalten, die mit dem Atomabkommen von 2015 nichts zu tun hätten, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der drei westeuropäischen Staaten von heute. Eine Vereinbarung liege auf dem Tisch und solle dringend abgeschlossen werden.

Die seit Monaten andauernden Gespräche zur Wiederbelebung der Atomvereinbarung von 2015 hatten sich nach Darstellung Beteiligter bis vor Kurzem auf der Zielgeraden befunden.

Russland forderte umfangreiche Garantien

Doch vor einer Woche forderte Russland unerwartet umfangreiche Garantien, dass der russisch-iranische Handel von jeglichen Sanktionen, die im Zusammenhang mit der russischen Invasion in der Ukraine verhängt wurden, nicht betroffen sein werde. Der Westen lehnt das ab. Vor dem Wochenende wurde schließlich eine Pause der Gespräche vereinbart.

Die USA forderten von Moskau und Teheran rasche Entscheidungen für die Wiederbelebung des Atomabkommens. Die Regierung in Washington glaube, dass das Abkommen noch gerettet werden könne, sagte Außenministeriumssprecher Ned Price. Aber die dafür nötigen Entscheidungen müssten „an Orten wie Teheran und Moskau getroffen“ werden.