Papst-Botschafter aus Nicaragua ausgewiesen

Mit „großem Erstaunen und Bedauern“ hat der Vatikan auf die Ausweisung des Päpstlichen Botschafters aus Nicaragua reagiert. Das sei eine „schwerwiegende und ungerechtfertigte einseitige Maßnahme“ seitens der Regierung in Managua, heißt es in einer heute veröffentlichten Stellungnahme des Heiligen Stuhls, wie Kathpress berichtete. Gleichzeitig bekräftige der Vatikan „sein volles Vertrauen in den Päpstlichen Vertreter“, Erzbischof Waldemar Stanislaw Sommertag (54).

Der Mitteilung zufolge hat Nicaraguas Regierung dem Päpstlichen Nuntius die Approbation entzogen und Sommertag aufgefordert, das Land umgehend zu verlassen. Am Donnerstag bereits hatte die Kirche in dem mittelamerikanischen Land die Abberufung des Papst-Botschafters bestätigt. Zuvor hatten regierungskritische Medien über seine mögliche Ausweisung spekuliert.

Laut dem Portal Confidencial bestätigte die Nuntiatur, dass Sommertag seit dem 6. März nicht mehr im Land sei. Der polnischstämmige Vatikan-Diplomat war seit 2018 Apostolischer Nuntius in Nicaragua.

In der Vatikan-Erklärung heißt es weiter, die Ausweisung Sommertags erscheine umso unverständlicher, da dieser sich „mit großer Hingabe für das Wohl der Kirche und des nicaraguanischen Volkes“ eingesetzt habe. Er sei stets bemüht gewesen, gute Beziehungen zwischen dem Apostolischen Stuhl und den nicaraguanischen Behörden zu fördern.