Evakuierung aus Mariupol erneut gescheitert

In der Südukraine ist gestern nach Angaben aus Kiew erneut ein Versuch gescheitert, Menschen aus der belagerten Hafenstadt Mariupol in Sicherheit und Hilfsgüter hineinzubringen. „Es ist nicht gelungen, Mariupol zu erreichen“, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk dem Portal strana.news. Der Konvoi sei in Berdjansk geblieben, weil es Luftangriffe auf Mariupol gegeben habe. „Aber morgen in der Früh versuchen wir es noch einmal“, kündigte Wereschtschuk an.

Bisher war noch kein Versuch erfolgreich, Hilfsgüter in die umkämpfte Stadt am Asowschen Meer zu transportieren und Einwohner herauszuholen. Beide Seiten im Krieg, die russische und die ukrainische, geben sich gegenseitig die Schuld daran.

Mehr als 2.100 Tote in Mariupol

An anderen Orten seien Fluchtkorridore hingegen erfolgreich gewesen, sagte die Politikerin. Unter anderem aus Sjewjerodonezk und Lyssytschansk im ostukrainischen Gebiet Luhansk sowie aus Irpin und Butscha nordwestlich der Hauptstadt Kiew seien insgesamt 7.000 Menschen in Sicherheit gebracht worden.

In Mariupol wurden nach Angaben der Stadtverwaltung seit Beginn der russischen Offensive bereits mehr als 2.100 Einwohnerinnen und Einwohner getötet. Die russischen „Besatzer greifen zynisch und absichtlich Wohngebäude und dicht bevölkerte Gebiete an und zerstören Kinderkrankenhäuser und städtische Einrichtungen“, erklärte die Stadtverwaltung gestern auf Telegram.