Sorge wächst nach Angriff nahe polnischer Grenze

Nach einem russischen Raketenangriff nahe der Grenze zu Polen wächst die Sorge, dass sich der Krieg in der Ukraine noch ausweiten könnte. Bei der Attacke auf den Truppenübungsplatz Jaworiw unweit der Stadt Lwiw wurden nach ukrainischen Angaben mindestens 35 Tote und 134 Verletzte gezählt. In Lwiw sammeln sich seit Tagen zahllose Flüchtlinge aus den umkämpften Regionen der Ukraine, um nach Polen zu gelangen.

Das russische Verteidigungsministerium gab in einer TASS-Meldung an, es seien auf dem Militärgelände nahe Lwiw „bis zu 180 ausländische Söldner“ getötet sowie eine große Menge aus dem Ausland gelieferter Waffen zerstört worden. „Die Vernichtung der auf das Territorium der Ukraine eingereisten ausländischen Söldner wird fortgesetzt“, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow.

30 Raketen abgefeuert

Kiew widersprach dieser Darstellung später. „Das ist nicht wahr. Das ist pure russische Propaganda“, sagte der Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums, Markijan Lubkiwskyj, dem US-Sender CNN.

Der russische Raketenangriff beunruhigte die Bevölkerung in der polnischen Grenzregion. „So nah ist uns der Krieg noch nie gekommen“, sagte eine Einwohnerin von Korczowa im polnischen Fernsehen. Nach Angaben des ukrainischen Gebietsgouverneurs Maxym Kosyzkyj wurden mehr als 30 Raketen abgefeuert.