EU-Staaten wollen Geschlechterquote für Aufsichtsräte

Nach jahrelanger Blockade haben die EU-Länder den Weg für verbindliche Frauenquoten in der EU für Leitungspositionen börsennotierter Unternehmen frei gemacht. Entweder sollen mindestens 40 Prozent der Mitglieder von nicht geschäftsführenden Aufsichtsratsmitgliedern Frauen sein, wie die EU-Staaten heute mitteilten. Oder sie sollen einen Frauenanteil von 33 Prozent für Aufsichtsräte und Vorstände erreichen.

In diesen Gremien sitzen bis jetzt im Schnitt deutlich mehr Männer als Frauen. Sollten mehr Frauen als Männer entsprechende Führungsposten besetzen, gilt die Quote auch für Männer. Die neue Quote gilt also immer für das jeweils unterrepräsentierte Geschlecht. Mit der Einigung folgen die EU-Staaten einem Vorschlag der EU-Kommission von 2012.

Bereits vor zehn Jahren hatte die EU-Kommission versucht, verbindliche Regeln einzuführen. Unter der damaligen EU-Justizkommissarin Viviane Reding gab es einen entsprechenden Vorstoß. Damit eine EU-Regelung Realität werden kann, muss noch in Verhandlungen mit dem EU-Parlament eine Einigung auf die konkrete Ausgestaltung gefunden werden.