Armenien strebt Friedensplan mit Aserbaidschan an

Eineinhalb Jahre nach Ende der Kämpfe um Bergkarabach im Südkaukasus strebt Armenien ein Friedensabkommen mit dem verfeindeten Nachbarland Aserbaidschan an. Die Minsker Gruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sei gebeten worden, entsprechende Verhandlungen zu organisieren, teilte das armenische Außenministerium heute in der Hauptstadt Jeriwan mit. Man reagiere damit auf Vorschläge Aserbaidschans.

Das Außenministerium in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku zeigte sich grundsätzlich zu Gesprächen bereit. Armenien seien „fünf Grundprinzipien zur Normalisierung der Beziehungen“ übermittelt worden, sagte eine Sprecherin. Es sollen beide Länder gegenseitig die Souveränität anerkennen und auf Gebietsansprüche verzichten.

Im Herbst 2020 hatte Aserbaidschan in einem kurzen Krieg große Teile Bergkarabachs zurückerobert, das seit Jahrzehnten von Armenien kontrolliert worden war. Armenien rutschte danach in eine politische Krise. Ein Waffenstillstand zwischen Aserbaidschanern und Armeniern wird von russischen Friedenstruppen überwacht. Seit dem Ende der Kämpfe kommt es immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen an der Grenze.