Blutspenden: Plakolm gegen weitere Diskriminierung

Mit Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm hat sich gestern auch ein ÖVP-Regierungsmitglied für ein Ende der bestehenden Diskriminierung bestimmter Personengruppen beim Blutspenden ausgesprochen.

Sie verstehe „die Diskriminierung von Jungen und Homosexuellen ganz und gar nicht“, so Plakolm gegenüber der APA. Es sei „kontraproduktiv“, beim Blutspenden zusätzliche Hürden zu errichten, wenn „jede Spende ohnehin genauestens untersucht wird“.

Plakolm war samt Team dem medialen Aufruf, Blut zu spenden, gefolgt, um zur Versorgung der Ukraine mit Blutkonserven beizutragen. Drei von acht Teammitgliedern konnten allerdings dann gar nicht spenden, weil gewisse Ausschlussgründe vorlagen.

So sind Homosexuelle, Bisexuelle und Transpersonen zum Blutspenden nach wie vor nicht zugelassen, sofern sie in den letzten zwölf Monaten Sex mit Männern hatten.

Auch Debatte über Mindestalter

Außerdem ist grundsätzlich ein Mindestalter von 18 erforderlich – für Plakolm unverständlich: „Mit dem Blutspenden ist es aus meiner Sicht wie mit dem Fahrradfahren. Wenn man es als Junger nicht anfängt, wird man es als Erwachsener wesentlich unwahrscheinlicher tun.“

Im Dezember 2020 hatte im Gesundheitsausschuss des Nationalrats ein Hearing zum Blutspendeverbot stattgefunden, bei dem sich medizinische Expertinnen und Experten für ein rasches Ende der diskriminierenden Praxis aussprachen.

Im Gesundheitsministerium wurde darauf eine eigene Kommission eingerichtet, die sich für eine Verkürzung der Rückstellungsfrist von zwölf auf vier Monate aussprach. Umgesetzt wurde das bisher nicht. SPÖ und NEOS machen sich seit Jahren für ein Ende der Diskriminierung beim Blutspenden stark.