Saharastaun in Neuburg in Koblach in Vorarlberg
APA/Mathis Fotografie
Himmel in Gelb-Rot

Sahara-Staub überzieht Österreich

Die aktuelle Wetterlage bringt derzeit gigantische Mengen aufgewirbelten Sahara-Staubs durch Luftströme aus Nordafrika in weite Teile Europas – auch nach Österreich. Und das ergibt ein außergewöhnliches Bild: Denn der Staub sorgt für eine spektakuläre gelb-rötliche Färbung des Himmels.

Die feinsten Staubkörner stammen aus Marokko und Algerien. Und der Staub wird durch Tief „Elke“ aus dem Westen nach Österreich hereingeblasen: In Spanien und auch der Schweiz war das Wetterspektakel bereits Dienstagfrüh zu sehen. In Vorarlberg schlug die Farbe des Himmels um die Mittagszeit binnen kurzer Zeit um – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Saharastaub in Neuburg in Koblach in Vorarlberg
APA/Mathis Fotografie
In Vorarlberg färbte sich der Himmel zur Mittagszeit

Sichtbar auf Autos und Gartenmöbeln

„Der Staub in der Luft kann den Himmel gelblich bis bräunlich wirken lassen und Morgen- und Abendrot deutlich verstärken. Mit Regen oder Schnee kann der Sand auch den Boden erreichen und sich zum Beispiel auf Windschutzscheiben von Autos bemerkbar machen“, hieß es seitens der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Auf Möbelstücken im Freien wird sich der Staub ebenfalls sichtbar ablagern – und das auch im Norden und Osten des Landes. Infolge des erwarteten Niederschlags sollte der Staub in der Früh dann auch in Wien sichtbar werden. Die Dimensionen sind gewaltig: Insgesamt sollten am Dienstag etwa 100 Tonnen Sand ins Land geblasen werden.

„Relativ starkes Ereignis“

Sahara-Staub über Österreich ist nicht ungewöhnlich. „Das aktuelle Ereignis ist aber relativ stark und eines der stärksten der vergangenen Jahre. Bei bestimmten Wetterlagen wird Sahara-Staub im Norden Afrikas von starken Winden aufgewirbelt und in höhere Luftschichten verfrachtet“, hieß es von der ZAMG.

Satellitenaufnahme der Saharastaubwolke
ESA Copernicus
Satellitenaufnahme der Sahara-Staubwolke

„Kann über weite Strecken verfrachtet werden“

„In die höheren Luftschichten aufgewirbelt kann er (der Staub, Anm.) mit der entsprechenden großräumigen Luftströmung über weite Strecken verfrachtet werden“, informierte die ZAMG. Der an sich ungefährliche Staub kann bei vorbelasteten Personen gesundheitliche Folgen für die Atemwege haben. Zudem trägt das Phänomen zur lokalen Luftverschmutzung bei.

Der Wasserturm in Luzern umhüllt von Saharastaub
APA/AP/Keystone/Urs Flueeler
Die Schweiz erreichte der Sahara-Staub schon früher – hier ein Bild aus Luzern