Selenski hält NATO-Beitritt für unwahrscheinlich

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski hat eine NATO-Beitrittsperspektive seines Landes als unwahrscheinlich bezeichnet. „Es ist klar, dass die Ukraine kein NATO-Mitglied ist, wir verstehen das“, sagte Selenski heute bei einem Onlineauftritt. In der NATO wird nach Russlands Angriff auf die Ukraine indes eine signifikante und dauerhafte Verstärkung der Ostflanke erwogen.

„Jahrelang haben wir von offenen Türen gehört, aber jetzt haben wir auch gehört, dass wir dort nicht eintreten dürfen, und das müssen wir einsehen“, sagte Selenski. „Ich bin froh, dass unser Volk beginnt, das zu verstehen, auf sich selbst zu zählen und auf unsere Partner, die uns helfen.“ Russland, das seit fast drei Wochen Krieg gegen die Ukraine führt, fordert einen neutralen Status des Nachbarlandes – also einen Verzicht der Ukraine auf einen NATO-Beitritt.

Das ukrainische Parlament verlängerte unterdessen das geltende Kriegsrecht um weitere 30 Tage bis zum 25. April. Es war am 24. Februar wenige Stunden nach dem russischen Einmarsch ausgerufen worden.

NATO will Kampfkraft stärken

Bei dem morgigen NATO-Verteidigungsministertreffen solle eine Diskussion über die längerfristige Stärkung der Sicherheit in allen Bereichen begonnen werden, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg heute. Dazu könne gehören, substanziell mehr Streitkräfte im östlichen Teil der Allianz zu stationieren und dort mehr Ausrüstung vorzuhalten. Zudem werde man deutlich mehr Luft- und Marineeinsätze, eine Stärkung der Luft- und Raketenabwehr sowie zusätzliche und größere Übungen in Erwägung ziehen.