Hochstaplerin Sorokin bleibt zunächst in USA

Die deutsche Hochstaplerin Anna Sorokin (31) bleibt zunächst weiter in Gewahrsam der US-Einwanderungsbehörde (ICE). Eine im November 2021 erteilte Notfallbleibegenehmigung habe vorerst weiter Bestand, teilte die Behörde gestern in New York mit. Sorokin werde bis zu ihrer „ausstehenden Abschiebung“ zunächst weiter in Gewahrsam der Behörde bleiben, wo sie sich seit dem 25. März 2021 befindet.

Details zur ausstehenden Abschiebung wollte die Behörde „aus operativen Sicherheitsgründen“ nicht nennen. Zuvor hatte es Spekulationen gegeben, dass Sorokin bereits in dieser Woche nach Deutschland abgeschoben werden könnte.

Vier Jahre Haft – und Netflix-Doku

Die 1991 in der Nähe von Moskau geborene Sorokin war als Teenager mit ihren Eltern nach Deutschland gezogen und hatte dann in Eschweiler bei Aachen ihre Matura gemacht. Danach zog sie über London und Paris nach New York, wo sie sich in der High Society Manhattans unter dem Pseudonym Anna Delvey als Millionenerbin ausgab und – so urteilte ein Gericht 2019 – Leistungen im Wert von mehr als 200.000 Dollar (rund 175.000 Euro) erschlich.

Die deutsche Hochstaplerin Anna Sorokin
Reuters/Steven Hirsch

Sorokin wurde zu vier Jahren Haft verurteilt, kam aber Anfang 2021 wegen guter Führung wieder frei. Kurz darauf wurde sie wegen eines abgelaufenen Visums wieder festgenommen und sitzt seitdem in einer ICE-Einrichtung. Gegen eine Abschiebung nach Deutschland legte sie mehrmals Einspruch ein.

Sorokins Geschichte ist derzeit unter dem Titel „Inventing Anna“ beim Streamingdienst Netflix zu sehen, Sorokin arbeitet nach eigenen Angaben zudem auch an einer weiteren Dokuserie, einem Buch und einem Podcast.