Drei EU-Regierungschefs auf Solidaritätsbesuch in Kiew

Die Regierungschefs Polens, Tschechiens und Sloweniens sind gestern Abend zu einem überraschenden Solidaritätsbesuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen – überraschend deshalb, weil die Reise per Bahn aus Sicherheitsgründen unter strengster Geheimhaltung geplant worden war.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski begrüßt die Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien in Kiew
Reuters/Ukrainian Presidential Press Service

Die Ukraine könne auf die „Hilfe ihrer Freunde“ zählen, versicherte der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki. „Hier, im kriegszerstörten Kiew, wird Geschichte geschrieben“, schrieb Morawiecki via Twitter. Fotos zeigten ihn mit seinem Stellvertreter Jaroslaw Kaczynski sowie Tschechiens Ministerpräsident Petr Fiala und seinem slowenischen Amtskollegen Janez Jansa an einem Tisch mit einer Karte der Ukraine.

„Der Mut der wahren Freunde“

„Die EU unterstützt die Ukraine, die auf die Hilfe ihrer Freunde zählen kann – diese Botschaft haben wir heute nach Kiew gebracht“, so Morawiecki. Die vier Politiker waren mit einem Zug nach Kiew gereist und am Abend angekommen. Die Reise war nach Angaben aus Warschau unter strengster Geheimhaltung in Absprache mit EU und NATO geplant worden.

Treffen des polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki in Kiew zusammen mit seinem Vize Jaroslaw Kaczynski sowie Tschechiens Ministerpräsidenten Petr Fiala und seinem slowenischen Amtskollegen Janez Jansa
Twitter/MorawieckiM

Der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal lobte seine Amtskollegen. „Der Mut der wahren Freunde der Ukraine“, schrieb er gleichfalls via Twitter. „Ihr Besuch in Kiew in dieser für die Ukraine schwierigen Zeit ist ein starkes Zeichen der Unterstützung. Wir wissen das wirklich zu schätzen“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski.

Cavusoglu in Moskau und Kiew

Heute soll der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu in Moskau Gespräche führen und anschließend morgen nach Kiew weiterreisen, wie der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ankündigte. Cavusoglu soll die türkischen Bemühungen um eine Waffenruhe und Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine fortsetzen.