NGO warnt vor Hungersnöten in Nordafrika

Bereits drei Wochen nach Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine sind Nordafrika und der Nahe Osten, die 50 Prozent des Weizens aus Russland und der Ukraine beziehen, mit verheerenden Auswirkungen konfrontiert. Darauf machte heute die Hilfsorganisation CARE Österreich aufmerksam. Mit Fortdauer der Kampfhandlungen besteht die Gefahr von Hungersnöten.

Am stärksten trifft es Länder wie Ägypten, den Libanon, Syrien, den Jemen, Jordanien und die Palästinensergebiete. Dort kämpft die Bevölkerung ohnehin schon gegen Ernährungsunsicherheit und Hunger.

„Gewalt, Konflikte, Covid-19, die Auswirkungen des Klimawandels, fehlende Arbeitsplätze: All das führt dazu, dass im Jahr 2022 Millionen von Kindern, Frauen und Männern in der Region hungern müssen. Akut wird die Situation nun durch einen Konflikt, der Tausende Kilometer entfernt ist“, betonte Andrea Barschdorf-Hager, Geschäftsführerin von CARE Österreich.

Die Menschen in Ägypten sorgen sich wegen steigender Lebensmittelpreise und der Auswirkungen der Ereignisse in der Ukraine auf ihre Lebensgrundlage. Das nordafrikanische Land sei ohnehin von Ernährungsunsicherheit betroffen: Weil der heimische Agrarsektor nicht genügend Getreide und Ölsaaten produzieren kann, ist Ägypten einer der größten Weizenimporteure der Welt. 85 Prozent des Weizens kommen aus Russland.