Österreich für Ausweitung der EU-Sanktionsliste

Die Bundesregierung spricht sich dafür aus, die EU-Liste der sanktionierten Oligarchen auszuweiten. „Bereits jetzt sind mehr als 800 Personen von den EU-Sanktionen erfasst“, teilte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) heute in einer Aussendung mit. Österreich trete dafür ein, „weitere Personen aus dem Umfeld des russischen Präsidenten (Wladimir Putin, Anm.) auf diese Sanktionsliste zu setzen“.

Auf die Liste dürfte auch Oleg Deripaska kommen, hieß es in EU-Ratskreisen. In der Aussendung der ÖVP-Grünen-Regierung wurde keine Namen genannt.

Eine Sanktionierung des als Intimus von Kreml-Chef Putin geltenden Oligarchen könnte aber für zwei österreichische Unternehmer heikel sein. Schließlich hält Deripaska eine Sperrminorität beim börsenotierten Baukonzern STRABAG von Hans Peter Haselsteiner und ist auch potenter Geldgeber des Automanagers Siegfried Wolf.

Angesichts des Ukraine-Kriegs gingen zuletzt STRABAG und Ex-Konzernchef Haselsteiner auf Distanz zum russischen Kernaktionär Rasperia Trading rund um Deripaska. Großaktionär Haselsteiner kündigte den Syndikatsvertrag mit den anderen beiden Großaktionären Rasperia und Uniqa/Raiffeisen – zu dritt halten sie fast 86 Prozent an der STRABAG.