Berlin und Oslo prüfen Bau von Wasserstoff-Pipeline

Zur Verringerung der Abhängigkeit von Öl- und Gaslieferungen aus Russland will die deutsche Regierung die Energiepartnerschaft mit Norwegen vertiefen – und dafür auch den Bau einer Pipeline für Wasserstoff prüfen. Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) unterzeichnete gestern bei seiner Norwegen-Reise mit dem norwegischen Ministerpräsidenten Jonas Gahr Störe eine gemeinsame Erklärung zur Zusammenarbeit in Energiefragen.

Darin werde eine „enge Zusammenarbeit vereinbart, um möglichst schnell großvolumige Wasserstoffimporte nach Deutschland aus Norwegen umzusetzen“, wie das Wirtschaftsministerium in Berlin mitteilte.

Angesichts des völkerrechtswidrigen Angriffs Russlands auf die Ukraine sei es jetzt wichtiger denn je, „die Abhängigkeit Europas von russischen Importen schnell zu reduzieren“, heißt es nach Ministeriumsangaben in einer gemeinsamen Erklärung. Nötig sei daher eine beschleunigte Energiewende, ein verstärkter Ausbau der erneuerbaren Energien und deutlich mehr Energieeffizienz. Zudem müsse die künftige Umstellung von konventionellem Erdgas auf grünen Wasserstoff oder Wasserstoffderivate wie Ammoniak „jetzt noch schneller auf den Weg gebracht werden“.

Wasserstoff soll künftig in Fabriken oder auch als Treibstoff im Verkehrssektor zunehmend fossile Energieträger ersetzen. Eine besondere Rolle spielt dabei allerdings, unter dem Einsatz welcher Energieträger der Wasserstoff gewonnen wird – von grünem Wasserstoff wird gesprochen, wenn dieser aus erneuerbaren Energien stammt.