Epidemiologin mit Öffnungen „nicht ganz zufrieden“

Eva Schernhammer, Epidemiologin an der Medizinischen Universität Wien sowie Mitglied der GECKO- und der Impfpflicht-Kommission, ist mit den Öffnungen Anfang März inmitten der hohen Fallzahlen „nicht ganz zufrieden“ gewesen, wie sie im ZIB2-Interview gestern Abend sagte.

Die GECKO-Experten und -Expertinnen hätten „eindringlich“ geraten, erst Lockerungsschritte zu setzen, wenn ein deutlicher Abwärtstrend sichtbar sei, so Schernhammer. Die hohen Infektionszahlen fand sie angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante nicht überraschend.

Epidemiologin zu CoV-Neuinfektionen

Eva Scherhammer, Epidemiologin an der Medizinischen Universität Wien sowie Mitglied der GECKO- und der Impfpflicht-Kommission, ist zu Gast im Studio und spricht über die aktuelle CoV-Lage in Österreich. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Österreich hat einen neuen Höchstwert erreicht. Der neue Höchstwert kommt einen Tag nach Bekanntgabe der neuen Teststrategie.

Schernhammer gegen Zurückrudern bei Öffnungen

Aus medizinisch-wissenschaftlicher Sicht wäre es angesichts der enormen Infektionszahlen sinnvoll, wieder FFP2-Masken „großflächig“ zu empfehlen, wenn nicht sogar zu verlangen. Zudem sei weiter Social Distancing angesagt, und Homeoffice solle ermöglicht werden, so Schernhammer. Das würde sich im Infektionsgeschehen abbilden.

Sie könne aber das Argument von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) nachvollziehen, dass man die Menschen bei einem ständigen Hin und Her nicht mehr mitnehmen könne. Die Entscheidung sei nun einmal gefallen, sagte die Expertin. Nun müsse man die Menschen ersuchen, vorsichtig zu sein, bis die Zahlen wieder fallen.

Eine Herdenimmunität werde es auch trotz „Durchseuchung“ nicht geben, sagte sie überdies. Die Quarantäneregeln würde sie eher stufenweise zurücknehmen, so Schernhammer. Das Zurücknehmen der „massenhaften Tests“ halte sie für gerechtfertigt.