Ärztekammer sieht Spitäler bereits stark überlastet

Die Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien hat heute anlässlich der derzeit stark steigenden Coronavirus-Fallzahlen Alarm geschlagen. Gerald Gingold, Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte, warnte eindringlich davor, die Situation zu unterschätzen und dem Virus weiterhin „freien Lauf“ zu lassen. „Wir steuern geradewegs auf eine echte Versorgungskrise zu“, warnte der Mediziner. Mehr als 3.000 Infizierte müssen im Spital behandelt werden.

„Unsere Spitäler sind überfüllt, unser Personal überlastet und großteils selbst infiziert, das kann alles noch sehr hässlich enden“, bekräftigte Gingold in einer Aussendung. Bereits jetzt ist Österreich einmal mehr Spitzenreiter in Europa in puncto Spitalszahlen.

Das Statistikportal „Our World in Data“ weist für Österreich mit Stichtag 16. März 334 hospitalisierte Covid-19-Patienten pro eine Million Einwohnerinnen und Einwohner auf, das ist derzeit Platz sechs in Europa. „Jeder neue Infektionsrekord mehr bringt uns näher an das ungewollte Stockerl“, warnte nun Gingold.

Er kritisierte die Regierung scharf, wenn die Politik so weitermache, werde „Österreich gesundheitlich massiv Schaden erleiden“. Auf Zeit zu spielen und auf die wärmere Jahreszeit und dadurch niedrigere Zahlen zu hoffen, ist für den Mediziner „absolut falsch“. Er erinnerte daran, dass die Omikron-Variante zu Beginn des südafrikanischen Sommers sequenziert wurde und sich trotz steigender Temperaturen rasch verbreitet hatte.