Bericht: GECKO drohen Abgänge

Die jüngsten Coronavirus-Entscheidungen der ÖVP-Grünen-Bundesregierung dürften auch Folgen für die Gesamtstaatliche Covid-Krisenkoordination (GECKO) haben. Wie die „Wiener Zeitung“ gestern berichtete, könnten heute einige Fachleute aus dem Gremium aussteigen. Bestätigung liegt keine vor.

Insbesondere seit den Öffnungsschritten vom 5. März mache sich Ärger in den Reihen der Fachleute breit. Zitiert wird etwa Molekularbiologe Andreas Bergthaler: „Der Unmut ist bei manchen in GECKO groß und schließt mit ein, wie es in den letzten Wochen gelaufen ist.“

Reputation auf dem Spiel

Trotz anderweitiger Empfehlungen hat die Bundesregierung die Maskenpflicht in Schulen aufgehoben. Auch die Entscheidung, das gratis PCR-Testangebot zu limitieren, sei nicht im Sinne der Experten und Expertinnen gewesen, so das Medium.

GECKO sei zudem von der Bundesregierung nur zu bestimmten Dingen befragt worden, „im Zweifelsfall aber gar nicht“, wird ein weiteres Mitglied zitiert. Die Zusammenarbeit untereinander laufe gut, jene mit der Politik allerdings weniger.

Offenbar wird auch befürchtet, dass die Fachleute ihre Reputation aufs Spiel setzen, wenn die Politik Entscheidung ohne wissenschaftliche Evidenz treffe, heißt es im Bericht weiter.

Rauch will Beratergremien straffen

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) ist offenbar selbst unzufrieden mit den unterschiedlichen Expertengremien zur CoV-Pandemie. In der „Kleinen Zeitung“ meinte der Ressortchef, es sei eine große Zahl an Beraterstäben eingesetzt worden, die noch nicht immer gut vernetzt seien und nicht deckungsgleich agierten: „Es ist meine Aufgabe, das zu straffen.“

Ob es doch noch zu einer Verschärfung der Maßnahmen kommen könnte, ließ Rauch in dem Interview offen. Seine Strategie sei es, noch einmal alle Fachleute zu befragen, sich die Prognoserechnung anzuschauen und zu prüfen, welche Maßnahme wann greifen würde – und ob man damit die Welle früher knicken kann.

Das Beratergremium GECKO ist allerdings im Bundeskanzleramt angesiedelt. Für die Geschäftsordnung dort ist Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zuständig.