Kiew: Angriffe auf Tschernihiw dauern an

Nach ukrainischen Angaben setzen im Norden des Landes russische Truppen eine Teilblockade und Angriffe auf die Stadt Tschernihiw fort. Das teilte der Generalstab des ukrainischen Militärs in seinem täglich auf Facebook veröffentlichten Bericht zur militärischen Lage in der Nacht auf heute mit. Der Beschuss erfolge durch Artillerie.

Die nahe der Grenzen zu Russland und Belarus gelegene Stadt Tschernihiw mit rund 300.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist seit Kriegsbeginn Ziel russischer Angriffe. Die humanitäre Lage dort gilt als katastrophal, viele Gebäude sind zerstört. Erst gestern meldeten lokale Behörden mehr als 50 Tote binnen 24 Stunden in der Stadt.

Auch im Gebiet des Kiewer Vororts Browary würden regelmäßig Stellungen der ukrainischen Armee unter Artilleriebeschuss genommen, heißt es in dem Generalstabsbericht weiter. Im Süden des Landes versuchten russische Einheiten weiterhin, das Luftverteidigungssystem entlang der Schwarzmeer-Küste aufzuspüren und zu zerstören. An anderen Orten konzentrierten sich die russischen Einheiten vor allem auf die Sicherung ihrer Geländegewinne und Vorbereitung weiterer Offensiven.

In dem Bericht heißt es zudem, Russland habe bereits 1.000 Freiwillige aus der Armee des syrischen Machthabers Baschar al-Assad sowie der iranischen Hisbollah-Miliz für einen Einsatz in der Ukraine rekrutiert. Die Hauptvoraussetzung für ausländische Kämpfer sei Erfahrung im Häuserkampf. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.