25 Jahre DNA-Datenbank: 627 Mordfälle geklärt

Seit 25 Jahren gibt es die DNA-Datenbank in Österreich. Den Ausschlag zur Errichtung gab der Fall des Serienmörders Jack Unterweger, der erste österreichische DNA-Fall. Seit Bestehen der Datenbank wurden mit ihrer Hilfe laut Innenministerium 627 Mordfälle geklärt, davon 23 Cold Cases.

„DNA-Beweise spielen eine wichtige Rolle bei der Aufklärung von Straftaten – das gilt ganz besonders für Gewalt- und Sexualdelikte an Frauen und Mädchen“, sagte Justizministerin Alma Zadic (Grüne), die zusammen mit Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) diese Woche das DNA-Labor in Mödling besuchte.

Karner verwies auf „fast 30.000 Tatverdächtige, die identifiziert werden konnten“. Die österreichische Polizei sei weltweit eine der ersten, die eine solche Datenbank aufgebaut hat. „Seither haben sich die technischen Möglichkeiten und der internationale Austausch rasant weiterentwickelt. Moderne Ermittlungsarbeit ist ohne dieses Werkzeug gar nicht mehr denkbar.“

Weltweit drittes Land mit DNA-Datenbank

Neben Mödling befinden sich die weiteren DNA-Kooperationslabore an der Gerichtsmedizin Innsbruck, in Salzburg und in Wien. 2021 wurden insgesamt mehr als 10.000 Spurenanalysen für das Innenressort und rund 9.000 für das Justizministerium durchgeführt sowie die Auswertung von 10.000 Abstrichen von Verdächtigen für das Innen- und 1.700 für das Justizministerium.

Österreich war der zweite Staat in Europa nach Großbritannien und weltweit der dritte Staat nach den USA mit einer solchen Datenbank. Heute sind alle EU-Staaten verpflichtet, zentrale DNA-Datenbanken zu betreiben. Diese sind zu einem Datenverbund zusammengefasst, Onlineabfragen sind innerhalb weniger Minuten möglich. In Kürze werden auch Westbalkan-Staaten eingebunden. In Österreich sind rund 257.000 DNA-Profile gespeichert.