Putin will an Zentralbankchefin Nabiullina festhalten

Inmitten der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise wegen des Krieges gegen die Ukraine will sich der russische Präsident Wladimir Putin die Dienste der Zentralbankchefin Elwira Nabiullina für längere Zeit sichern.

Er werde sie für eine weitere Amtszeit nominieren, wie aus einem heute veröffentlichten Dokument auf der Website des Parlaments hervorgeht. Die Abgeordneten der Duma sollen den Vorschlag am 21. März prüfen.

russische Zentralbankchefin Elwira Nabiullina
Reuters/Evgenia Novozhenina

Die 58-jährige Nabiullina, eine Wirtschaftswissenschaftlerin und ehemalige Beraterin Putins, wurde 2013 überraschend zur Chefin der Zentralbank. Sie ist die erste Frau auf dem Spitzenposten dieser in Russland sehr angesehenen Institution. Ihre aktuelle Amtszeit endet im Juni. Die Regeln besagen, dass Putin sie oder einen anderen Kandidaten bis zum 24. März nominieren muss.

Nabiullina hat als Reaktion auf die westlichen Sanktionen infolge der russischen Invasion in der Ukraine den Leitzins zuletzt von 9,5 auf 20 Prozent mehr als verdoppelt. Damit sollte der drastischer Verfall der Landeswährung Rubel gebremst werden.

Leitzins bleibt bei 20 Prozent

Die Notenbank reagierte heute auf die heftigen Sanktionen des Westens indes nicht mit einer weiteren Leitzinserhöhung. Der Leitzins bleibe bei 20,0 Prozent, teilte die Zentralbank heute in Moskau mit. Volkswirte hatten mit der Entscheidung gerechnet. Ende Februar hatte sie den Zins drastisch um 10,5 Punkte auf das aktuelle Niveau angehoben.