USA wollen hundert russische Jets ausschließen

Die USA wollen im Rahmen der Sanktionen gegen Russland 100 Flugzeuge noch heute vom internationalen Flugverkehr ausschließen. Reuters konnte eine Liste mit 99 Maschinen des US-Herstellers Boeing sowie mit der Gulfstream G650 des Oligarchen Roman Abramowitsch einsehen, gegen die das US-Wirtschaftsministerium vorgehen will. Es geht davon aus, dass mit den Flugzeugen US-Exportkontrollen umgangen wurden.

Die Boeing-Jets werden von russischen Passagier- und Frachtfluggesellschaften betrieben, darunter Aeroflot, AirBridge Cargo, Utair, Nordwind, Azur Air und Aviastar-TU. Nach den Plänen wird das Handelsministerium weltweit Unternehmen warnen, dass mit einer Betankung oder Wartung der Flugzeuge gegen US-Vorschriften verstoßen wird. Dies könne mit Haft- oder Geldstrafen sowie dem Verlust von Exportrechten geahndet werden.

In einer Stellungnahme des Ministeriums hieß es, damit würden internationale Flüge mit diesen Maschinen verhindert. US-Handelsministerin Gina Raimando erklärte gegenüber Reuters, die USA würden russischen und belarussischen Unternehmen und Oligarchen nicht erlauben, ungestraft zu reisen, wenn sie gegen amerikanische Gesetze verstoßen würden.

Russland reagiert

Russlands größte Frachtfluggesellschaft Volga-Dnepr setzt ihrerseits wegen der westlichen Sanktionen alle Flüge mit Boeing-Maschinen aus. Die Gesellschaft stoppt nach eigenen Angaben den Betrieb der Tochterfirmen AirBridgeCargo und Atran, die 18 Boeing-747-Maschinen und sechs Boeing-737-Maschinen nutzen. Das Unternehmen setze weiterhin russische Frachtflugzeuge ein.

Russische Airlines können im Ausland geleaste Maschinen als ihr Eigentum eintragen lassen und russische Betriebslizenzen erhalten. Das sieht ein von Präsident Wladimir Putin unterzeichnetes Gesetz zur Übereignung ausländischer Leasingflugzeuge vor. Russland reagiert damit auf die Sanktionen des Westens, die Leasingfirmen verpflichten, Verträge mit russischen Airlines bis Ende März zu beenden. Das führt dazu, dass ein Großteil der Flugzeugflotten in Russland am Boden steht.