Selenski kritisiert Schweiz für Geschäfte in Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski hat gestern den Lebensmittelriesen Nestle und andere Schweizer Konzerne für die Fortführung ihrer Geschäftsaktivitäten in Russland scharf kritisiert. Bei einer per Video übertragenen Rede während einer Kundgebung in Bern forderte Selenski die Unternehmen auf, sich aus Russland zurückzuziehen. Er warf ihnen vor, ihr Geschäft in Russland wie gewohnt fortzusetzen, obwohl im Ukraine-Krieg „unsere Kinder sterben und unsere Städte zerstört werden“.

„Helfen Sie, das zu bekämpfen“

Der ukrainische Präsident bezeichnete es als „schmerzlich“, dass die russische Elite ihr Geld in der Schweiz in Sicherheit gebracht habe. „Das Geld der Leute, die diesen Krieg entfesselt haben, liegt in Ihren Banken. Helfen Sie, das zu bekämpfen. Damit ihre Gelder eingefroren werden“, sagte Selenski. Er rief dazu auf, reichen Russen mit Verbindungen zum Kreml ihre Besitztümer und Privilegien in der Schweiz zu entziehen.

Die Schweiz hatte angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ihre traditionelle Neutralität aufgegeben und sich den bisherigen EU-Sanktionswellen gegen Russland angeschlossen.