US-Regierung stuft Gräueltaten in Myanmar als Genozid ein

Die US-Regierung will die Gräueltaten an der muslimischen Minderheit der Rohingya in Myanmar formell als Völkermord einstufen. US-Außenminister Antony Blinken werde das bei einer Ansprache im Holocaust-Museum in Washington heute verkünden, sagte ein US-Regierungsvertreter.

Menschenrechtsgruppen fordern die US-Regierung seit Langem zu diesem Schritt auf. Die Regierungen von US-Präsident Joe Biden und seinem Vorgänger Donald Trump haben das bisher vermieden. Sie haben allerdings eine Vielzahl an Sanktionen gegen Myanmar verhängt.

Die Rohingya werden in ihrem Heimatland Myanmar brutal verfolgt. Myanmars Militär soll Tausende Menschen ermordet, Frauen und Kinder vergewaltigt, Dörfer dem Erdboden gleichgemacht und Menschen lebendig in ihren Häusern verbrannt haben. Mehr als 700.000 Menschen flohen 2017 aus Furcht vor Übergriffen des Militärs in dem mehrheitlich buddhistischen Land ins Nachbarland Bangladesch. Dort leben sie nun in überfüllten Lagern.