Kreml dämpft Hoffnung auf Waffenruhe

Vor der heute stattfindenden nächsten Verhandlungsrunde zwischen Kiew und Moskau hat der Kreml Hoffnungen auf eine Waffenruhe gedämpft. Jede Pause würde von „nationalistischen“ Einheiten genutzt, um sich neu zu formieren und die Angriffe auf die russischen Soldaten fortzusetzen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak betonte, dass mehr als drei Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer in europäische Länder fliehen mussten. Insgesamt seien elf bis zwölf Millionen Menschen vertrieben worden, so Podoljak. „Russland zerstört die Leben von Millionen von Menschen. Ist das nicht eine globale humanitäre Katastrophe?“

Bisher keine Fortschritte erzielt

Die Gespräche mit der Ukraine sind bisher ohne größeren Durchbruch geblieben. Es müssten noch erhebliche Fortschritte erzielt werden, bevor es eine Basis für ein Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenski geben könne, sagte Peskow in Moskau.

Der Kreml-Sprecher forderte die internationale Gemeinschaft auf, Druck auszuüben, damit die ukrainische Führung konstruktiver bei den Gesprächen sei. Die „internationalen Strukturen“ sollten auch Druck auf die Ukraine ausüben, damit mehr Menschen über die humanitären Korridore umkämpfte Städte verlassen könnten – „falls natürlich das offizielle Kiew irgendwelche Macht über die nationalistischen Einheiten hat“, sagte Peskow.

Russland behauptet immer wieder, nationalistische Kämpfer in der Ukraine würden die Korridore sabotieren. Die Ukraine wiederum wirft russischen Truppen vor, die Zivilpersonen auf der Flucht zu beschießen.