Für Flugverbotszone: Rücktrittsforderung an PEN-Präsidenten

Der Journalist und amtierende Präsident des PEN Clubs, Deniz Yücel, sorgt in Deutschland für Aufregung. Yücel hat sich bei der Eröffnungsveranstaltung des Literaturfestivals Lit.Cologne für eine Flugverbotszone in der Ukraine und somit für ein direktes militärisches Eingreifen der NATO ausgesprochen.

In einem Brief, der der dpa vorliegt, fordern nun fünf ehemalige Präsidenten des PEN-Zentrums Deutschland – Gert Heidenreich, Christoph Hein, Johano Strasser, Josef Haslinger und Regula Venske – seinen Rücktritt.

Deniz Yucel
Reuters/DIE WELT/Marlene Gawrisch

„Es geht hier nicht um Deine private Meinung“, schreiben sie in einem Brief an Yücel. Mit seinen Äußerungen habe er seine Befugnisse überschritten und gegen die Charta des Internationalen PEN verstoßen, die die Mitglieder verpflichte, „mit äußerster Kraft … für das Ideal einer … in Frieden lebenden Menschheit zu wirken“.

Yücel wollte sich auf Anfrage nicht dazu äußern. Auf Twitter verwies er auf einen Bericht des Deutschlandfunks, wonach er die Rücktrittsforderung zurückgewiesen habe. Laut Deutschlandfunk vertritt Yücel die Position, er habe sehr wohl im Sinne der PEN-Charta gesprochen.