Klitschko: Russische Truppen nahe Kiew zurückgedrängt

Die ukrainischen Streitkräfte haben die russische Armee nach Angaben von Kiews Bürgermeister Witali Klitschko in mehreren Gegenden nahe der Hauptstadt zurückdrängen können. Klitschko sagte heute, es gebe Gefechte in den nördlichen und östlichen Vororten von Kiew.

„Die kleine Stadt Makariw und fast ganz Irpin sind bereits unter Kontrolle ukrainischer Soldaten.“ Irpin grenzt im Osten an Kiew, Makariw liegt rund 50 Kilometer westlich der ukrainischen Hauptstadt.

In Irpin und im nördlich von Kiew gelegenen Ljutisch gab es heftiges Artilleriefeuer, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Eine ukrainische Nachrichtenagentur sprach von der möglichen Einkreisung russischer Truppen in Irpin und zwei weiteren Ortschaften.

Derweil wurde in Kiew der Stadtteil Nywky von russischen Artilleriegeschützen getroffen, wie AFP-Reporter berichteten. Ein Haus wurde zerstört, mehrere weitere Gebäude wurden beschädigt. Nach Angaben der Stadtverwaltung wurden vier Menschen verletzt.

Stadtverwaltung: Bisher 73 Zivilisten in Kiew getötet

Die russischen Streitkräfte waren nach Beginn ihres Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar rasch an die Vororte Kiews gelangt. Ihre Versuche, die Hauptstadt einzukreisen und in sie vorzustoßen, scheiterten bisher aber. Laut Stadtverwaltung wurden seit Beginn der russischen Invasion in Kiew 73 Zivilisten getötet, unter ihnen vier Kinder. Demnach wurden 297 Zivilisten verletzt.

Klitschko sagte nun bei einer Pressekonferenz, Kiew sei das Ziel der „Aggressoren“, weil „die Stadt das Herz des Landes ist“. Der frühere Boxweltmeister rief die russischen Soldaten auf, die Ukraine zu verlassen und in ihre Heimat zurückzukehren. „Wir sind bereit, jedes Gebäude, jede Straße, jeden Winkel unserer Stadt zu verteidigen.“