Frankreich-Wahl: Duell Macron – Le Pen zeichnet sich ab

Zweieinhalb Wochen vor Start der Präsidentschaftswahl in Frankreich deuten die Umfragen auf ein Duell zwischen Amtsinhaber Emmanuel Macron und der Rechtspolitikerin Marine Le Pen hin.

Während Macron mit deutlichem Vorsprung vorne gesehen wird, hat Le Pen ihren Abstand zu den übrigen Bewerberinnen und Bewerbern ausgebaut. Auf Rang drei, aber klar hinter Le Pen aufgerückt ist Linken-Politiker Jean-Luc Melenchon. Das zeigten gestern die neuen Umfragen für die Wirtschaftszeitung „Les Echos“, für das Blatt „Paris Match“ sowie die frischen Daten des Forschungsinstituts Harris Interactive.

Macron weit vorn

Präsident Macron, der sich für eine zweite Amtszeit bewirbt, kommt auf 28 bis 29,5 Prozent, Le Pen auf 19,5 bis 20 Prozent und Melenchon auf 14 Prozent. Die Kandidatin der konservativen Republicains, Valerie Pecresse, kann sich mit Werten von zehn bis elf Prozent bisher nicht zur Herausforderin von Macron aufschwingen. Der extrem rechte Publizist Eric Zemmour verliert zusehend an Rückhalt mit Werten zwischen neun und zwölf Prozent.

Gegen Zemmour wurde zuletzt wieder eine Klage eingebracht. Er habe „Geschichtsklitterung“ betrieben, „um seine homosexuellenfeindliche Haltung zu verteidigen“, heißt es. Die Klage geht auf ein Zitat aus einem im September veröffentlichten Buch von Zemmour zurück.

Pariser Bürgermeisterin weit abgeschlagen

Anders als in Deutschland keine große Rolle spielen die Grünen, ihr Kandidat Yannick Jadot liegt bei fünf bis sechs Prozent. Für die in Frankreich lange Zeit starken Sozialisten zeichnet sich ein Debakel ab. Ihre Bewerberin, die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo, liegt nach einem schwachen Start in den Wahlkampf inzwischen nur noch zwischen zwei und drei Prozent.