Evakuierungen: Rund 4.500 Menschen aus Städten gebracht

In der Ukraine sind im Laufe des gestrigen Tages bei Evakuierungen mehr als 4.500 Menschen aus belagerten und umkämpften Städten gebracht worden. Das teilte der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Kyrylo Tymoschenko, auf Telegram mit. Der Großteil von ihnen, fast 3.000 Menschen, habe aus der Hafenstadt Mariupol kommend mit privaten Transportmitteln die Großstadt Saporischschja erreicht.

Weitere Evakuierungen habe es zudem aus dem Ort Huljajpole, dem Gebiet Luhansk und drei Dörfern im Gebiet Kiew gegeben. Laut Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk hätten sieben von neun geplanten Korridoren funktioniert. Bei zwei Fluchtwegen seien Autobusse von russischen Einheiten an Kontrollpunkten aufgehalten worden, sagte sie in einer Videobotschaft. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.

Von russischer Seite hieß es, rund 8.500 Bewohner Mariupols seien ohne Beteiligung der Kiewer Führung evakuiert worden. Das teilte der russische Generalmajor Michail Misinzew laut russischer Agentur Interfax mit. Aus Russland hieß es zudem, rund 180 Bewohner zweier Dörfer in der Region Belgorod an der ukrainischen Grenze seien evakuiert worden. Das berichtete Interfax mit Berufung auf einen Bürgermeister. Zuvor hatte es von russischer Seite geheißen, eine Granate sei aus der Ukraine eingeschlagen, woraufhin die Behörden den Katastrophenfall ausriefen. Aus der Ukraine gab es keine Bestätigung für den Vorfall.