Hälfte der Unternehmen bereits Opfer von Cyberangriffen

Bereits die Hälfte der österreichischen Unternehmen gibt an, dass mindestens einmal ein Cyberangriff auf sie verübt wurde. Jedes achte Unternehmen muss sich beinahe täglich mit Attacken auseinandersetzen. Zu diesem Schluss kommt eine repräsentative Studie des Umfrageinstituts SORA und des Beratungsunternehmens Deloitte, für die 450 Unternehmen mit rund 1,5 Mio. Beschäftigten befragt wurden.

Ransomware-Attacken verbreitet

Rund 18 Prozent haben bereits eine Ransomware-Attacke erlebt, bei der Unternehmensdaten verschlüsselt wurden. In den meisten Fällen (86 Prozent) konnten Daten durch Back-ups wiederhergestellt werden, in zwei von drei Fällen (65 Prozent) konnten die Daten zumindest zum Großteil wieder entschlüsselt werden. Das sei allerdings oft zeitaufwendig und kostenintensiv.

Lösegeld wird hierzulande nur selten bezahlt, der Umfrage zufolge berichten fünf Prozent von entsprechenden Geldflüssen. Es wird aber von einer höheren Dunkelziffer ausgegangen. Viele Unternehmen würden sich nicht zu Cyberangriffen äußern, um ihre Reputation zu wahren, so Deloitte-Experte Georg Schwondra. Dabei sei transparente Kommunikation wichtig, denn Cyberangriffe können ein gravierendes Unternehmensrisiko sein.

Das Bewusstsein für Cybersicherheit sei immerhin gestiegen, neun von zehn Unternehmen fühlen sich gut informiert. Nach wie vor hätten aber viele Firmen keinen ausreichenden Schutz. Nur 20 Prozent der Unternehmen geben an, einen Notfallplan zu haben.

Geopolitische Lage spielt Rolle

Deloitte-Expertin Timea Pahi verwies hierbei auch auf die geopolitische Situation. Die Pandemie, nun aber auch die Ukraine-Krise hätten die Lage verschärft. Angreifer würden derzeit verstärkt das Chaos nutzen, das durch die Ukraine-Krise ausgelöst wurde. Derzeit gebe es einen deutlichen Anstieg bei den Angriffen, so Schwondra.