Frankreich-Wahl: Niedrige Beteiligung prognostiziert

Im Anlauf zur Präsidentschaftswahl wächst in Frankreich die Sorge vor einer historisch schlechten Wahlbeteiligung. Umfragen sehen diese zweieinhalb Wochen vor dem ersten Wahlgang zwischen 64 und 71 Prozent, berichtete die Zeitung „Le Journal du Dimanche“.

Das entspräche der bisher niedrigsten Beteiligung, die 2002 beim ersten Wahlgang bei 71,6 Prozent lag. 29 bis 36 Prozent der französischen Bevölkerung wissen noch nicht, ob sie zur Wahl gehen. Üblicherweise nimmt das Interesse am Urnengang bis zum Wahltag noch zu, bei dieser Wahl aber deuten die Umfragen auf eine nachlassende Wahlbereitschaft, so die Zeitung.

Die Meinungsforscher stellten eine allgemeine Apathie in Bezug auf die Wahl fest. „Es gibt so etwas wie eine allgemeine Anästhesie in der Öffentlichkeit. Es ist ein trostloser Wahlkampf, es gibt keine Dynamik“, sagte der Generaldirektor des Instituts IFOP, Frederic Dabi, dem „Journal du Dimanche“.

Wie der Direktor des Forschungsinstituts Harris Interactive, Jean-Daniel Levy, sagte, bremst die internationale Lage den Wahlkampf. Außerdem meinten viele Menschen in Frankreich, die Wiederwahl von Präsident Emmanuel Macron, der in den Umfragen klar vorne liegt, sei längst entschieden. Das könne zu einem weiteren Absacken des Interesses und der Beteiligung an der Wahl führen.