FPÖ gegen raschen Beitritt der Ukraine

Die FPÖ hat sich gegen einen raschen EU-Beitritt der Ukraine ausgesprochen. „Der Ukraine und gleichzeitig auch Georgien und Moldawien einen EU-Beitritt in Aussicht zu stellen weckt nur falsche Hoffnungen, die einfach nicht zu erfüllen sind“, so Harald Vilimsky, freiheitlicher Delegationsleiter im Europaparlament, heute.

FPÖ-Chef Herbert Kickl schoss sich auf Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) ein, der auf dem EU-Gipfel in Brüssel „eine peinliche Figur abgegeben“ habe.

„Der Angriffskrieg, den Russland gegen die Ukraine führt, ist zu verurteilen. Daraus ergibt sich aber noch lange kein Zusammenhang mit einem Status als EU-Beitrittskandidat. Die EU kann kein Interesse daran haben, Konflikte zu importieren“, sagte Vilimsky.

Kickl sieht Österreich in Vermittlerrolle

Kickl zerpflückte unterdessen den Auftritt von Nehammer auf dem EU-Gipfel der 27 Staats- und Regierungsspitzen mit US-Präsident Joe Biden. „Anstatt eine klare österreichische Neutralitätslinie zu vertreten, wechselte Nehammer gleich mehrfach seine Meinung“, kritisierte er. „Einmal hü, einmal hott. Wir haben von Anfang an davor gewarnt, dass die Sanktionen gegen Russland auch ein tiefer Schnitt ins eigene Fleisch sein werden.“

Die Rolle Österreichs müsse jetzt jene des Vermittlers sein. Eine aktive Neutralitätspolitik würde bedeuten, den Konfliktparteien Österreich als Ort für Verhandlungen und Friedensgespräche anzubieten. Stattdessen sei die einzige Bestrebung des Kanzlers, ein möglichst rigoroses Sanktionsregime zu etablieren, das schwere Schäden in der heimischen Wirtschaft verursache.