Früherer saudischer Minister mischte in Tiroler Immomarkt mit

Ein mittlerweile verstorbener hochrangiger Politiker aus Saudi-Arabien hat über eine Liechtensteiner Firma bei einer bekannten, auf Luxusadressen spezialisierten Kitzbüheler Immobilienfirma mitgemischt. Laut einem Bericht der „Tiroler Tageszeitung“ („TT“, Freitag-Ausgabe) handelte es sich dabei um Mohammed Abdullah al-Almasid, Ex-Vizeverteidigungsminister Saudi-Arabiens und Kommandant der Luftstreitkräfte.

Dem im Sommer 2020 verstorbenen Politiker, der auch unter dem Namen Muhammad bin Abdullah al-Ajesch bekannt war, gehörte laut Eigentümerregister des Finanzministeriums die Liechtensteiner IIA Immobilia Invest Anstalt.

Der Liechtensteiner Firma wiederum gehört zu 75 Prozent die Kitzbüheler Immobilienfirma Cum Laude Immobilia. Der Mann fungierte laut „TT“ im Verteidigungsministerium als die Nummer zwei hinter Kronprinz Mohammed bin Salman, der gleichzeitig Verteidigungsminister ist.

Verstorbener wird weiter als Eigentümer geführt

Wie es nach dem Tod des Saudis weitergeht, war noch unklar. Aus dem Finanzministerium hieß es, dass man zu konkreten Sachverhalten nichts sagen könne. Sobald Anteile an Erben übertragen würden, müsse der neue Eigentümer gemeldet werden. Bis dahin werde der Verstorbene als Eigentümer geführt.

Auch bei der Cum Laude Immobilia wurden keine Angaben über die Eigentümerverhältnisse gemacht: Amir Suljic, Mitgesellschafter der Firma, sagte, dass er nicht befugt sei, solche Informationen bekanntzugeben.

In der Tiroler Landespolitik gibt es immer wieder Aufregung über ausländische Investoren, die besonders in der Kitzbüheler Gegend Luxusimmobilien bauen lassen bzw. kaufen. Das würde die Immobilienpreise in Tirol in die Höhe treiben. Vor allem der Umgang mit Immobilien russischer Geschäftsleute wurde aufgrund der Sanktionen zuletzt im Landtag heftig diskutiert.