Dutzende Morde: Präsident plant Ausnahmezustand in El Salvador

Nach Dutzenden Morden binnen 24 Stunden in El Salvador hat Präsident Nayib Bukele das Parlament aufgefordert, den Ausnahmezustand zu verhängen. Bis gestern Abend registrierte die Polizei in dem zentralamerikanischen Land 62 Morde innerhalb eines Tages. Die Polizei und das Militär starteten einen Einsatz gegen kriminelle Banden, die für die Taten verantwortlich gemacht werden.

Mehrere Anführer der Bande wurden festgenommen und beschuldigt, „für die in den vergangenen Stunden registrierten Morde verantwortlich zu sein“, wie die Polizei mitteilte. „Wir werden in diesem Krieg gegen die Banden nicht nachlassen und nicht ruhen, bis die für diese Taten verantwortlichen Kriminellen gefasst und vor Gericht gestellt sind“, schrieb die Polizei auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

„Seit gestern erleben wir einen erneuten Anstieg der Mordrate, etwas, gegen das wir so hart gearbeitet haben. Während wir die Straftäter auf der Straße bekämpfen, versuchen wir herauszufinden, was hier vor sich geht und wer hinter all dem steckt und es finanziert“, sagte Präsident Bukele.

Zehntausende Bandenmitglieder

In El Salvador gibt es Schätzungen zufolge rund 70.000 Bandenmitglieder, von denen etwa 17.000 im Gefängnis sitzen. Das zentralamerikanische Land hat eine der höchsten Mordraten weltweit. Im Jahr 2021 wurden 1.140 Morde verzeichnet – 18 pro 100.000 Einwohner. Die Gewalt der Gangs, die auch in den Nachbarländern aktiv sind, ist einer der Gründe, warum viele Menschen auf der Suche nach einem besseren Leben in Richtung USA fliehen.