Macron distanziert sich von Wortwahl Bidens zu Putin

Der französische Staatschef Emmanuel Macron hat sich von der Wortwahl von US-Präsident Joe Biden distanziert, der den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine einen „Schlächter“ genannt hat. Er würde diesen Begriff nicht verwenden, sagte Macron heute. Es gelte, „eine Eskalation der Worte wie der Handlungen“ im Ukraine-Krieg zu verhindern.

Biden hatte Putin bei seinem Besuch in Polen angesichts des Leids der ukrainischen Zivilbevölkerung als „Schlächter“ bezeichnet und auch gesagt, dieser dürfe nicht an der Macht bleiben. Daraufhin hatte das Weiße Haus erklärt, Biden strebe keinen „Regimewechsel“ in Moskau an. Der US-Präsident habe vielmehr sagen wollen, „dass es Putin nicht erlaubt werden kann, Macht über seine Nachbarn oder die Region auszuüben“.

Moskau empört

In Moskau sorgten Bidens Aussagen für Empörung. Biden mache mit „erschreckender Regelmäßigkeit“ Äußerungen und Fehler, die schlimmer seien als Verbrechen, sagte der prominente russische Außenpolitiker Konstantin Kossatschow.

Auch der Kreml hatte zuvor klargestellt, dass nicht die USA über die Führung in Russland entschieden. „Das entscheidet nicht Biden, der Präsident Russlands wird vom russischen Volk gewählt“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

Macron sucht Gespräch mit Putin

Macron kündigte an, in den nächsten Tagen ein Gespräch mit Putin zu führen, um eine Evakuierungsaktion für die Menschen in der von russischen Truppen eingekesselten Hafenstadt Mariupol organisieren zu können. Das müsse nun sehr schnell erfolgen.