Skyline von Schanghai
Reuters/Aly Song
Coronavirus

Schanghai geht in Lockdown

Wegen eines größeren CoV-Ausbruchs in Schanghai haben die Behörden einen Lockdown in zwei Schritten über die 26 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zählende chinesische Hafenstadt verhängt. Mit Montagfrüh (Ortszeit) gilt eine Ausgangssperre für die Pudong-Seite östlich des Huangpu-Flusses. Der Lockdown soll dort bis Freitag dauern. Den Schritt hatte die Stadtregierung erst am Sonntag angekündigt.

Zugleich wurden Massentests angeordnet. Ab Freitag wird dann bis zum 5. April ähnlich eine Ausgangssperre über die Puxi-Seite mit dem älteren Teil der Metropole westlich des Huangpu-Flusses verhängt. Es fahren keine öffentlichen Verkehrsmittel, Fähren oder Taxis mehr. Unternehmen müssen auf Homeoffice umschalten oder mit dem Personal arbeiten, das auf einem geschlossenen Werksgelände wohnt.

Der radikale Schritt erfolgte auf einen rasanten Anstieg der Infektionen in Schanghai, das neben der nordostchinesischen Provinz Jilin gegenwärtig die meisten Fälle zählt. Landesweit wurden rund 5.500 Infektionen vom Samstag gemeldet, darunter allerdings 4.300 asymptomatische Fälle. Schanghai zählte 47 Erkrankungen und 2.631 Fälle ohne Symptome. Alle Infizierten müssen in Quarantäne.

Schanghai geht in den Lockdown

Der Lockdown soll in Schanghai bis Freitag dauern. Den Schritt hat die Stadtregierung erst am Sonntag angekündigt.

Bisher nur einzelne Wohnviertel abgeriegelt

Bisher hatten die Behörden weitgehende Ausgangssperren vermeiden wollen und mit einer „dynamischen Null-CoV-Strategie“ nur einzelne Wohnviertel vorübergehend für Massentests abgeriegelt. Der jetzt verkündete Schritt überraschte auch, weil Behördenvertreter noch am Samstag einen Lockdown der Metropole wegen der weitreichenden Auswirkungen auf die Wirtschaft ausgeschlossen hatten.

Menschen auf einer Straße in Schanghai
Reuters/Aly Song
Ein Mann reicht einer Frau ein Plastiksackerl über ein Tor, das den Eingang zu einer abgeriegelten Wohnanlage versperrt

Eine „vollständige Stilllegung“ von Schanghai würde dazu führen, „dass viele internationale Frachtschiffe im Ostchinesischen Meer umhertreiben würden“, sagte ein Vertreter des CoV-Krisenstabs von Schanghai im Vorfeld der letztlich dann doch verhängten Maßnahme. „Dies hätte Auswirkungen auf die ganze nationale und die globale Wirtschaft“, hatte es im Vorfeld geheißen.

Null-CoV-Strategie

China verfolgt eine Null-CoV-Strategie, die mit der Ankunft der sich leichter verbreitenden Omikron-Variante seit Anfang des Jahres auf eine harte Probe gestellt wird. Bis dahin hatten die Behörden erfolgreich mit Ausgangssperren, Massentests, Kontaktverfolgung und Quarantäne kleinere Ausbrüche bekämpft. Das Leben in China lief seit fast zwei Jahren weitgehend normal, auch wenn sich das Land vom Ausland abgeschottet hat. Es werden fast keine Visa vergeben. Auch Einreisende müssen derzeit drei Wochen in Quarantäne.