Gatti debütiert mit Gluck als Chefdirigent in Florenz

Daniele Gatti wird für die nächsten drei Jahre als Chefdirigent des Opernhauses Teatro del Maggio Musicale Fiorentino in Florenz tätig sein und will sich an den Salzburger Festspielen ein Beispiel nehmen.

„Florenz und Salzburg haben große Ähnlichkeiten. Sie zählen zu den meistbesuchten Städten der Welt. Ich werde Salzburgs Beispiel folgen, dessen Festival sich vom Sommer über das Jahr hin erstreckt“, so Gatti laut der Tageszeitung „Corriere della Sera“.

Am 12. April debütiert der 60-jährige Maestro als Chefdirigent mit Glucks „Orphee et Euridice“, Regisseur ist Pierre Audi. „Wir beginnen die Saison des Maggio Musicale mit dem griechischen Mythos und dem Thema der Liebe“, sagte Gatti. Am Opernhaus des Intendanten Alexander Pereira wird er mit Zubin Mehta zusammenarbeiten, der in der nächsten Saison in Florenz mehrere Auftritte plant.

Der Musik keine Schranken setzen

Im Mai wird Gatti anstelle des wegen seiner putinfreundlichen Position ins Kreuzfeuer der Kritik geratenen russischen Dirigenten Valery Gergiev die Münchner Philharmoniker dirigieren. „Seit 20 Jahren arbeite ich mit diesem Orchester zusammen. Es braucht meine Hilfe, und ich stehe zur Verfügung“, sagte Gatti.

Angesichts des Ukraine-Krieges warnte der Dirigent davor, der Musik Schranken zu setzen. „Ein Künstler ist nicht Besitz einer einzelnen Nation. Als Toscanini wegen des Faschismus Italien verließ und in die USA zog, dirigierte er weiterhin Wagner – zum Glück. Die Musik verbrüdert. Man kann der Kunst keine Barrieren und Schranken oktroyieren“, so Gatti.