Boris Becker sagte erstmals in Londoner Strafprozess aus

Im Strafprozess gegen Boris Becker in London hat sein Anwalt gesagt, der frühere Tennisstar habe sich nie um finanzielle Fragen gekümmert. Der 54-Jährige habe sich stets auf die Einschätzung seiner Berater verlassen und sich nie selbst um Finanzielles gekümmert, sagte Verteidiger Jonathan Laidlaw heute vor Gericht.

Der Ex-Tennisstar Boris Becker
Reuters/Peter Nicholls

Becker habe weder Zeit noch Geduld gehabt, um Verträge zu lesen, er habe auch nie selbst Rechnungen gezahlt. Das sei „leider“ auch jetzt noch so. Becker sagte zu den Ausführungen seines Anwalts immer wieder: „Das ist korrekt.“ Er habe nicht gewusst, wie viele Konten er besitzt, sagte der in London lebende Becker.

Der dreimalige Wimbledon-Sieger muss sich wegen verschiedener Vorwürfe im Zusammenhang mit seinem Insolvenzverfahren verantworten. Bei den 24 Anklagepunkten geht es unter anderem darum, dass der 54-Jährige versucht haben soll, Geld und Wertgegenstände, etwa Trophäen, sowie Immobilien dem Zugriff des Insolvenzverwalters zu entziehen. Becker streitet das ab. Ihm könnten theoretisch bis zu sieben Jahre Haft drohen. Für den Prozess sind bis zu drei Wochen angesetzt.