Ex-Präsident von Honduras vor Auslieferung an USA

Zwei Monate nach dem Ende der Amtszeit von Juan Orlando Hernandez als Präsident von Honduras hat der Oberste Gerichtshof dessen Auslieferung an die USA bestätigt. Dort wird er wegen Vorwürfen unter anderem der Verschwörung zum Drogenschmuggel und zum Waffengebrauch gesucht. Das höchste Gericht des mittelamerikanischen Landes hatte bereits am 16. März einem Antrag eines Bundesgerichts in New York auf Auslieferung stattgegeben.

Honduras Ex-Präsident Juan Orlando Hernandez
Reuters/Andy Buchanan

Laut einer gestrigen Mitteilung wies das Gericht eine Berufung von Hernandez ab. Hernandez war am 15. Februar vor seinem Zuhause in der Hauptstadt Tegucigalpa festgenommen worden, wie live im Fernsehen zu sehen war. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. In einem Brief, den honduranische Medien verbreiteten, beteuerte Hernandez seine Unschuld und stellte sich als Opfer einer Verschwörung dar.

Der Bruder des Ex-Präsidenten, Juan Antonio Hernandez, war im vergangenen März in New York wegen großangelegten Schmuggels von Kokain in die USA zu lebenslanger Haft verurteilt worden. In dem Verfahren wurde auch der damalige Präsident belastet – die Staatsanwaltschaft bezeichnete ihn als Mitverschwörer. Ihm wurde unter anderem von einem Zeugen vorgeworfen, von dem mexikanischen Ex-Drogenboss Joaquin „El Chapo“ Guzman eine Million US-Dollar für seinen Wahlkampf erhalten zu haben.