Amnesty dokumentiert Kriegsverbrechen in Ukraine

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat Kriegsverbrechen in der Ukraine angeprangert. „Was in der Ukraine geschieht, ist eine Wiederholung dessen, was wir in Syrien gesehen haben“, sagte Generalsekretärin Agnes Callamard der Nachrichtenagentur AFP heute bei der Vorstellung des Jahresberichts der Organisation. Russland greife „gezielt“ zivile Einrichtungen an und verwandle Fluchtrouten in „Todesfallen“.

Die Direktorin für Osteuropa, Marie Struthers, sagte, die Amnesty-Forscher hätten bei einem Ortsbesuch in der Ukraine „den Einsatz derselben Taktiken wie in Syrien und Tschetschenien“ dokumentiert. Russland setze auch Waffen ein, die nach internationalem Recht verboten sind.

Kritik an „beschämender Untätigkeit“

Callamard verglich die belagerte Stadt Mariupol mit der syrischen Stadt Aleppo. Diese war vom syrischen Präsidenten Baschar al-Assad mit Hilfe der russischen Luftwaffe völlig zerstört worden. Amnesty beobachte in der Ukraine eine „Vervielfachung der Kriegsverbrechen“.

Callamard kritisierte die „beschämende Untätigkeit“ internationaler Institutionen wie des UNO-Sicherheitsrats. Dieser solle besser als „Unsicherheitsrat“ betitelt werden. Ihr zufolge könne es im Umgang mit Russland keine „Neutralität“ geben.