Florida: Gesetz gegen Unterricht über Homosexualität in Kraft

Floridas konservativer Gouverneur Ron DeSantis hat ein umstrittenes Gesetz in Kraft gesetzt, das den Unterricht über sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität in Volksschulen des US-Staates verbietet.

„Wir werden dafür sorgen, dass Eltern ihre Kinder in die Schule schicken können, um Bildung zu erhalten, keine Indoktrination“, sagte der Republikaner, ehe er das Gesetz heute unterzeichnete. Die oppositionellen Demokraten und LGBTQ-Vertreter übten scharfe Kritik.

Sie haben dem Gesetz den Namen „Don’t Say Gay“ (Sag nicht schwul) verpasst. Das vor gut drei Wochen vom Parlament des konservativ regierten Bundesstaates verabschiedete Gesetz betrifft Kinder vom Kindergarten bis zur dritten Klasse. Es verbietet, über sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität „in einer Weise zu unterrichten, die nicht alters- oder entwicklungsgemäß für Schüler“ ist.

Nach Ansicht von Kritikern und Kritikerinnen ermöglicht diese Formulierung, das Gesetz auch auf ältere Kinder anzuwenden.

Kritik von Equality Florida

Die Republikaner entgegnen, der Gesetzesentwurf verbiete lediglich, die Themen sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität in den offiziellen Lehrplan aufzunehmen. Lehrer und Lehrerinnen könnten weiterhin spontan über das Thema sprechen, wenn Kinder danach fragten.

Die Organisation Equality Florida, die sich für LGBTQ-Rechte einsetzt, kritisierte DeSantis für die Unterzeichnung des Gesetzes. Der Gouverneur habe damit den „Ruf unseres Staates als einladender und integrativer Ort für alle Familien beschädigt, er hat uns zum Gespött und zum Ziel landesweiten Hohns gemacht“, erklärte die Organisation. „Was noch schlimmer ist: Er hat die Schulen weniger sicher für Kinder gemacht.“