Schulkind beim Coronatesten
APA/Hans Punz
Coronavirus

Weniger Schultests, Testsysteme bleiben

Die Gratistests werden mit Freitag deutlich reduziert, pro Person soll es pro Monat im Normalfall nur noch je fünf PCR- und Antigen-Tests („Wohnzimmertests“) geben. An den Schulen wird nach den Osterferien nur noch einmal pro Woche ein PCR-Test durchgeführt. Antigen-Tests werden nur noch zur Verfügung gestellt, wenn es davor zu positiven Fällen gekommen ist. Bei der Teststrategie für die Gesamtbevölkerung dürften die meisten Länder bei den etablierten Plattformen bleiben, viele Fragen sind aber weiterhin offen.

An den Schulen wird derzeit dreimal pro Woche getestet – mindestens zweimal mit einem PCR- und einmal mittels Antigen-Test. Nach Ostern findet grundsätzlich nur noch ein wöchentlicher PCR-Test statt. Antigen-Tests werden dann nur noch eingesetzt, wenn davor positive Fälle registriert wurden. Damit vollziehe man die „Redimensionierung“ der Teststrategie im Gleichklang mit dem Gesundheitsministerium, hieß es in einer Aussendung.

Keine Änderung gibt es bei der Maskenpflicht: In der Klasse muss keine Maske getragen werden, außerhalb der Klasse im Schulgebäude schon. Weiterhin können die einzelnen Schuldirektionen im Bedarfsfall eine zusätzliche Maskenpflicht beschließen – etwa nach gehäuften Infektionen. Dazu wird gerade ein Katalog mit Beispielen erarbeitet. Die Osterferien enden am 18. April. Vor den Ferien erhalten die Schüler noch zwei Antigen-Tests, damit sie sich im Urlaub bzw. vor der Rückkehr in die Schule testen können.

Weniger Tests ab Samstag

Mit April – also mit Freitag – soll das Testangebot deutlich reduziert werden. Pro Person und Monat sollen dann nur noch fünf PCR- und fünf Antigen-Wohnzimmertests gratis sein. Dazu sind allerdings zahlreiche Fragen offen. Die genauen Vorgaben für die Umsetzung der Ausgabe und Limitierung der PCR-Tests auf fünf Stück pro Monat und Person wird in einer Verordnung von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) geregelt. Diese ist aber noch ausständig. Sie wird bis spätestens Donnerstagmitternacht erwartet, am Freitag soll sie in Kraft treten.

Darin muss unter anderem geklärt werden, wie die vorgesehene Anzahl an Tests ausgegeben wird. Der Bund sieht die Länder für die Limitierung zuständig, die Länder warten hier noch auf die Verordnung aus dem Ministerium. Gelten soll das PCR-Reglement jedenfalls ab 1. April. Die darüber hinaus angekündigten fünf Gratis-Antigen-Tests können erst ab 9. April in Apotheken abgeholt werden. Grund dafür sei der Fristenlauf nach dem Bundesratsbeschluss zu den Antigen-Tests – der Bundesrat tagt erst am 7. April.

Grafik zu den neuen Regeln bei CoV-Tests
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Klar scheint derzeit zu sein, dass die meisten Bundesländer für die PCR-Tests wieder auf Onlineplattformen zurückgreifen, teils mit Beteiligung der Apotheken. Die Ausnahme scheint die Steiermark zu sein, hier sollen nur die Apotheken das PCR-Testen übernehmen. Als Grund wird angeführt, dass es keine technologischen Zugangsbarrieren geben soll.

Die meisten Testsysteme bleiben

Das etablierte „Alles gurgelt“-Testsystem in Wien soll jedenfalls weitergeführt werden. Das kündigte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Dienstag an. Wie die Einhaltung der ab April geltenden Höchstgrenze an Gratistestkits kontrolliert werden soll, ist aber auch hier laut Ludwig noch offen – mehr dazu in wien.ORF.at. Niederösterreich setzt weiterhin auf das System „NÖ gurgelt“ in Zusammenarbeit mit Spar und McDonald’s.

Im Burgenland schließen Ende März die Impf- und Testzentren (BITZ). Ab 1. April sind die fünf Gratis-PCR-Tests pro Person und Monat über „Gurgeln daheim“ sowie in Apotheken abzurufen. In Oberösterreich kann man künftig die fünf Gratis-PCR-Tests entweder über die Aktion „ooe-gurgelt“ (in Zusammenarbeit mit Spar) oder direkt in Apotheken abwickeln.

Das Bundesland Salzburg wird aller Voraussicht nach das Modell „Salzburg gurgelt“ fortsetzen, auch PCR-Tests in Apotheken sollen möglich sein. Die Testkits sollen in Spar-Märkten nach einer Onlineregistrierung ausgegeben werden und können dort nach dem Test auch eingeworfen werden.

CoV-Tests: Viele offene Fragen

Ab Freitag werden die Gratis-CoV-Tests reduziert. Aber wer kontrolliert die Anzahl der Tests und die Ausnahmen?

In Tirol werden die fünf Gratis-PCR-Tests über „Tirol gurgelt“ zur Verfügung stehen. Alternativ können die PCR-Gurgeltests auch in Apotheken durchgeführt werden. Auch in Kärnten bleibt die Aktion „Alles gurgelt“ aufrecht. Daneben war man zuletzt noch bemüht, ein zweites PCR-Test-System – etwa für Personen ohne Smartphone – zu schaffen. Vorarlberg setzt ebenfalls weiterhin auf seine Plattform „Vorarlberg gurgelt“.

Offene Fragen zu Ausnahmen

Die meisten Bundesländer teilten mit, man wolle die Zahl der in Anspruch genommenen Tests über eine Form der digitalen Registrierung kontrollieren. Das Problem hier wie dort ist, dass für Menschen in vulnerablen Umgebungen Ausnahmen angekündigt wurden. Sie sollen sich auch öfter testen lassen können. Welche Personengruppen das genau umfasst, ist noch offen.

Laut Gesundheitsministerium werden künftig nur jene Tests, die behördlich angeordnet werden, nicht zu den fünf Gratis-PCR-Tests dazugezählt, ebenso Tests für Besuche und für die Mitarbeiter von „vulnerablen Bereichen“. Wer Symptome hat, soll daher die Hotline 1450 anrufen. Dann erst wird entschieden, ob man einen behördlich angeordneten Test (abseits der fünf Gratistests pro Monat) durchführen kann. Sich selbst als „symptomatisch“ einzustufen und somit zusätzliche Gratistests zu erhalten soll so verhindert werden.

Eingestellt wird seitens des Wirtschaftsministeriums die Finanzierung betrieblicher Tests. Das Programm laufe Ende März aus, hieß es seitens des Wirtschaftsministeriums. Bisher erhielten teilnehmende Betriebe zehn Euro Pauschale pro durchgeführten Test, hieß es aus dem Ressort.

Gemischte Reaktionen bei Schulen

Zu den Änderungen bei den Schultests gab es indes am Dienstag gemischte Reaktionen. Schülervertreter hätten sich weiterhin drei Tests pro Woche gewünscht. „Die Teststrategie, wie wir sie kennengelernt haben, war die vergangenen Wochen essenziell für den gesundheitlichen Schutz von uns Schülerinnen und Schülern“, so Bundesschulsprecherin Susanna Öllinger zur APA.

Lehrerverteter orteten hingegen eine Erleichterung im Alltag. „Durch die Prognose, dass die Inzidenzen sinken werden, sind auch weniger Maßnahmen an den Schulen notwendig. Und wenn die Virologen und Epidemiologen sagen, dass ein PCR-Test pro Woche genügt, trägt das sicher zu mehr Normalität im Schulbetrieb bei“, meinte der oberste Lehrervertreter Paul Kimberger zur APA. Es gebe auch Sehnsucht nach Normalisierung und das Bedürfnis, Gesundheitsaufgaben wieder aus den Schulen herauszunehmen.

Die FPÖ will eine gänzliche Streichung der Tests. „Die einzig richtige Redimensionierung der Schultests wäre deren komplette Abschaffung gewesen“, so Bildungssprecher Hermann Brückl in einer Aussendung. „Die Testerei ergibt einfach keinen Sinn mehr – das zeigen auch die Zahlen, die nun offenbar stark sinken und bis nach den Osterferien noch einmal niedriger sein werden.“